Der Meister des Politthrillers hat seinen neuen Roman vorgestellt. Dieses Mal
begibt er sich auf internationales Terrain, denn große Teile der Handlung
spielen in Kenia, in einem Flüchtlingslager.
Die Talkshow-Moderatorin Sarah Wolf hat endlich eine Abendsendung in der ARD
für ihrem Polittalk erhalten. Was zunächst keiner weiß: Sie ist mit dem
Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Christian Wagner, zusammen. Bislang
sind sie nicht an die Öffentlichkeit damit gegangen. Während sie sich auf den
Weg zu einen Empfang begibt, findet in Düsseldorf ein Junge beim Spielen eine
weibliche Leiche. Sarahs Vater, den sie nur mit Nachnamen anredet seitdem er
sich vor zwanzig Jahren von ihrer Mutter, und damit quasi auch von ihr, getrennt
hat, wird hinzugezogen. Er ist bei der Kripo für Vermisstenfälle zuständig
und kann vielleicht etwas zur Identität der Leiche beisteuern.
Das Thema, dass Eckert in diesen Roman angeht, benötigte andere Figuren als die
seiner vorherigen drei Romane. Auch als Leser macht es Spaß, neue Figuren
kennenzulernen und nicht mit den altbewährten konfrontiert zu werden. Der Roman
erweckt tatsächlich den Eindruck, als würde er mehr Roman denn ein Thriller
oder Krimi sein. Natürlich wird ermittelt, denn es gilt herauszufinden, was die
Frauenleiche in Düsseldorf mit dem Staatssekretär in Berlin zu tun hat.
Schließlich muss die Moderatoren den Skandal, in welchem ihr Lebensgefährte
verwickelt zu sein scheint, der Quoten wegen in ihrer Talkshow bringen. Doch
dann gibt es einen weiteren Toten. Sarah Wolf beginnt zu recherchieren und zu
ermitteln, macht daraus eine große Dokumentation für die ARD.
Fazit
Hervorragend gestrickt und ernüchternde Fakten über die Produktion von
TV-Sendungen. Brandaktuell wie eh und je bei diesem Schriftsteller. Actionreich,
nicht ohne Schießereien und Fluchtszenen, dieser Roman ist mehr an Vielem. Er
lässt sich nicht in eine Schublade packen und macht nicht zuletzt wegen der
Spannung süchtig. Er lässt sich verschlingen, aber der Leser sollte auch mal
innehalten und über so manches darinnen nachdenken. Bestnote!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 21. März 2018 2018-03-21 08:53:01