Ich habe lange nicht so einen Krimi gelesen, der so schnell geschnitten ist wie
aktuelle amerikanische Fernsehserien. Szenenwechsel sind rasant getaktet wie
z.b. bei "Shades of blue" oder "Rogue". Die Kapitel haben
eine Länge von maximal drei Seiten. Und der deutsche Titel macht seinem Namen
alle Ehre. Es wird gejagt. Der Leser steigt sofort in eine solche Jagd ein.
Offenbar zur Rush-Hour sitzt Detective Maddie Divine in Ihrem Fahrzeug, als ein
maskierter Mann die Straße quert. Für Maddy gibt es keine andere Erklärung,
als dass dieser Kerl von einem Verbrechen flieht. Sie springt also aus Ihrem
Fahrzeug und nimmt die Verfolgung auf bis in eine Einkaufsmall. Dort wird sie
allerdings von Kollegen gestoppt, weil sie mit einer gezogenen Waffe durch die
Fußgänger stürmt. Doch es gibt keine Zeugen, die bestätigen, dass kurz zuvor
ein Maskierter durch die Gänge rannte. Maddy glaubt, in einem schlechten Film
die Hauptrolle zu spielen.
Die Ermittlungen stehen zwar immer noch im Zentrum dieses Thrillers, aber
daneben hat die Autorin ein voluminöses Beziehungsgeflecht geschaffen, welches
für viel mehr Spannung sorgt als die bloße Auflösung eines Verbrechens. Ganz
ähnlich wie die TV-Serie "Blue Blood" gibt es mehrere parallele
Handlungen und Verbrechen, knisternde Beziehungen zwischen den Kollegen der
LAPD, Detectives, die regelmäßig bei der Polizeipsychologin vorstellig werden
müssen. Leser, die sich Serien auf Netflix oder Amazon anschauen, können sich
auf diese Roman freuen und eine solche Serie lesen. Die schnellen Kapitelwechsel
erfordern ein stetiges umswitchen im Kopf, obwohl die einzelnen Figuren in allen
Kapiteln vorkommen. Einhergehend mit dem Wechsel sind die Perspektivwechsel.
Jedes Kapitel wird aus Sicht einer anderen Figur geschildert. Während Maddie
ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive schildert, werden die anderen Kapitel in
der dritten Person erzählt. Jede Kapitelüberschrift verrät den Namen der
Figur, aus deren Sicht berichtet wird.
Fazit
Authentisch wird der Aufbau einer neuen Abteilung beim LAPD durch die Tatsache
dass Kathy Bennett selbst 21 Jahre lang als Officer beim LAPD gearbeitet hat,
bevor sie ihre Heldin Maddie Divine schuf. Fazit: Sympathische Figuren, brutale
Verbrechen, Stress unter Kollegen auf einem Polizeirevier. Macht Spaß!
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 25. Februar 2018 2018-02-25 17:28:26