Liebhaber von Stephen King werden sich bestimmt auch mit den Romanen von Amanda
Stevens anfreunden können. Paranormale Ereignisse, wie sie aus Serien wie
"X-Akten" oder "Supernatural" bekannt sind, bilden das
Fundament ihrer Roman. So auch der hier vorgestellte.
Die Friedhofsrestauratorin Amelia Gray lebt in Charleston und besitzt eine
besondere Gabe: Sie kann Geister sehen. An ihrer Seite ist Detective John
Devlin. (Warum denke ich bei Devlin sofort an Devil?) Im Haus findet Amelia ein
Stereoskop, durch welches Stereofotos in 3D betrachtet werden können. Es ist
ein uraltes Teil. Sie kann sich nicht erklären, wie dieses Gerät in ihr Haus
gekommen ist, macht sich auf den Weg in einen Kuriositätenladen, um mehr
darüber zu erfahren. In dem Laden ist sie offenbar bei dem Chef an der
richtigen Stelle. Ihre Recherchen führen Sie auf einen verlassenen Friedhof,
sie erfährt von Rose Gray, die schon viele Jahre tot ist. Amelia glaubt nicht,
dass sie etwas mit Rose zu tun hat. Nachnamen sind durchaus mehrfach vertreten,
ohne verwandtschaftlich verbunden sein zu müssen. Wenn da nicht der Umstand
wäre, dass Amelia mit ihrem zweiten Vornamen auch Rose heißt. Außerdem ist
sie der Rose von damals wie aus dem Gesicht geschnitten. Wie eine
Zwillingsschwester sieht sie nach Meinung der Bekannten aus.
Stevens macht hat einen spannenden Mysterie-Roman geschrieben. Mit sommerlichen
Temperaturen liest man sich durch South Carolina, eine besondere Atmosphäre des
amerikanischen Hinterlandes umfängt den Leser. Die Recherche zunächst um das
Stereoskop, dann um Rose, später um die Familienverhältnisse und das
eigenartige Geschehen in der Vergangenheit führt von einem Spannungspunkt zum
nächsten.
Kritikpunkte gibt es dennoch, die den Spaß mindern: Mehr als in anderen
Büchern ist dieses mit Tippfehlern gepflastert. Fehlende oder zu viele
Buchstaben oder Wörter sind an der Tagesordnung. Und die Übersetzerin und/oder
Lektorin müssen noch viel über Verwandtschaftsverhältnisse lernen. Denn bei
Sätzen wie »Sie war Papas Mutter. Meine Urgroßmutter.« oder »"Sie wird
Calebs Enkelin sein" – "Sie kannten Papa?"« frag ich mich, wo
denn die Großmutter geblieben ist. Dies ist störend, weil man als Leser das
Gefühl bekommt, etwas überlesen zu haben. Man recherchiert, liest erneut und
wird einfach nur aufgehalten.
Fazit
Wenn man über meine Kritikpunkte, die sich m. W. nach nicht an die Autorin
richten, hinwegsieht, ist es ein tolles Buch.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 04. Februar 2018 2018-02-04 16:51:35