Matrixfeuer - einer der wohl ungewöhnlichsten Fantasy-Bücher des
Cyberpunk-Genres. Entstanden ist es durch einen Dark-Society
Geschichten-Wettbewerb im Internet (dem Vorläufer der Matrix, deswegen auch der
Titel) und berührt thematisch praktisch alle denkbaren und undenkbaren Themen
der Shadowrun-Welt.
Insgesamt 16 Geschichten, davon 6 vom Wettbewerb, die restlichen 10 von anderen
Shadowrun-Autoren, füllen dieses Buch und reichen dabei von "Hunger",
der plastischen Geschichte eines Ghuls, der gegen das Tier in sich kämpft,
über "In Poseidons Armen", das von einer Öko-Piratenaktion in der
Nordsee handelt bis hin zum romantisch-lyrischen Auftragskiller in
"Rika", bis hin zur ärgsten Parodie eines Runs,
"Methan-Bolismus", in dem ein Runnerteam recht unsanft durch einen
Troll mit empfindlichem Magen ausgebremst wird.
Thematisch ist hier für jeden etwas dabei.
Fazit
So vielfältig wie auch die Themen ist auch die Klasse der Geschichten.
Größtenteils haben sie mir sehr gut gefallen, die Zusammenstellung ist genial,
auch wenn einige Geschichten wie "Verbrannte Finger" recht langatmig
wirken und andere, wie "Todesbote" irgendwie unklar sind. "Kein
großer Verlust", dreieinhalb Seiten lang, ist sogar dermaßen ideenarm,
dass ich es aus diesem Buch glatt gestrichen hätte, wenn ich könnte - was für
die anderen 15 Geschichten nicht gilt.
Zwei Daumen hoch von mir, wann gibt's den nächsten Wettbewerb?
Vorgeschlagen von Kristian Kühn
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veröffentlicht am 05. April 2004 2004-04-05 12:27:50