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Stefanie Gregg: Duft nach Weiß

Duft nach Weiß

von Stefanie Gregg
Verlag: Pendragon [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-86532-552-5

Preis: 16,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. November 2024]
Das Thema Osteuropa in Form von Bulgarien sollte die Leser nicht abschrecken, nach diese Lektüre zugreifen. Denn es verbirgt sich ein romantischer, spannender und Freiheit betonender Roman hinter dem Titel.

Im Mittelpunkt steht Anelija und ihre Familie. Zu Beginn begegnet ihr der Leser auf der Ladefläche eines Kühllasters, wo ihr just in dem Moment eine Kiste mit Pflaumen auf den Kopf fällt. Anelija flieht aus ihrem Heimatland Bulgarien und ist auf dem Weg nach Deutschland. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser, wie und warum es zu dieser Flucht gekommen ist.

Dabei hat Gregg einen großen Erzählbogen über vier Jahrzehnte gezogen, die sich über die 1960 bis zu den 1990 er Jahren erstrecken. Dafür benutzt sie drei parallele Stränge, die sich kapitelweise abwechseln. Jetzt wäre es zwar ein Leichtes, sich jeden Strang einzeln vorzunehmen, um zu erfahren, was da geschieht. Jedoch würden dem Leser dann Fragen kommen, für deren Beantwortung er den Inhalt der anderen Stränge benötigt. So baut die Autoren eine Spannung auf, die den Leser fesselt. Davon abgesehen, dass der Strang um den Schriftsteller und Dissidenten Georgi Markow beinahe einem Thriller gleichkommt. Da ich Bulgarien aus eigenem Erleben gut kenne und viele Freunde dort hatte, die heute zum Teil in den USA leben, fand ich die Beschreibung der bulgarischen Lebensverhältnisse ausgesprochen gut beschrieben. Das Leben in Zeiten des Sozialismus, die Angst vor dem Verrat, obwohl die Misswirtschaft erkennbar und spürbar war, das sich einrichten in einer ungerechten Welt, die Gastfreundschaft werden immer wieder mit passenden Symbolen und Metaphern bildgewaltig dargestellt.

Eine besondere Rolle kommt dabei dem Titel des Buches zu, der sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung zieht. Meisterhaft und poetisch wird der Leser damit immer wieder an das Grundthema "Freiheit" erinnert.
Fazit
Die Lektüre dieses Romans ist ein Genuss und so mancher Leser, der nah am Wasser gebaut hat, sollte sich eine Packung Papiertaschentücher bereitlegen.
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne

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Vorgeschlagen von Detlef Knut [Profil]
veröffentlicht am 10. Dezember 2017

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