Paul Marten reiht sich in eine Reihe mit Ian Ranking, Simon Beckett, Minette
Wolters. Sein Protagonist DCI Craig McPherson und dessen Sidekick DS Tyler
Leighton entbehren nicht einer gewissen Ähnlichkeit solcher Pärchen wie
Barnaby und Jones, Lewis und Hathaway und anderen Ermittlerduos auf den
britischen Inseln. Aber dennoch sind sie auf sehr eigene Art gestrickt und
interessante Figuren, die immer wieder für eine Überraschung gut sind.
Nun zum Inhalt: McPherson, schottischer Polizist, der nach einem Vorfall in den
Süden Englands nach Devon strafversetzt wurde, findet in der Exe die Leiche
eines landesweit prominenten Bauunternehmers. Zwar wird der Tod als Unfall
eingestuft, aber das Bauchgefühl rumort im DCI. Es gibt Ungereimtheiten. So
ermittelt McPherson ohne und mit dem Segen seiner Vorgesetzten. Doch als die
Spuren in die Politik weisen und der so saubere Bauunternehmer nicht mehr in
strahlendem Glanz erscheint, werden ihm sehr große Steine in den Weg gelegt,
sogar der Fall entzogen. Aber er wäre nicht Schotte, wenn sein Dickschädel
aufgeben würde. Zusammen mit Leighton macht er weiter.
Oben bereits angedeutet, handelt es sich um einen typisch britischen Krimi.
Marten überzeugt mit seinem Wissen über die Polizeistrukturen, die
geographischen Regionen und die alltäglichen Gepflogenheiten in
Großbritannien. Die Detailverliebtheit beim Handlungsort Exeter und dessen
Umgebung macht den Roman zu einem Muss für jeden Englandliebhaber. Die
zahlreichen Figuren sind umfangreich gezeichnet, wobei die beiden Hauptfiguren
bis zum Ende für eine Überraschung gut sind. Ein zu Beginn schnell gefasstes
Bild beider Typen muss gelegentlich im Kopf des Lesers korrigiert werden. Was
eine besondere Spannung schafft.
Fazit
Die ausgelegten Spuren zur Ermittlung des Mordfalls sind extrem umfangreich.
Unzählige Sackgassen müssen vom Leser durchschritten werden, in die er
wohlwollend folgt, weil sie nachvollziehbar und plausibel sind.
Ich hoffe, auch zukünftig noch weitere Fälle von McPherson und Leighton lesen
zu können.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 10. Oktober 2017 2017-10-10 22:50:41