Während eines Empfangs in der Botschaft von Österreich-Ungarn in Paris kommt
es zu einem Gewaltausbruch, in dessen Folge der britische Kulturattaché auf die
Gäste losgeht. Dabei kommt der französische Innenminister ums Leben. In Blut
des britischen Attachés entdeckt man ein Serum, das seinerzeit von einem Dr.
Jekyll hergestellt wurde. Sonderermittler Mycroft Holmes setzt Oscar Wilde auf
den Vorfall an. Dieser reist nach Paris, um mehr in Erfahrung zu bringen und
kommt dabei einem furchtbaren Plan auf die Spur.
Die Scripts von Jonas Maas haben sich bereits in den letzten Folgen verbessert
und finden hier einen echten Höhepunkt. "Das Erbe des Doktors" bietet
eine tolle Mischung aus Spannung, Action und augenzwinkerndem Humor. Die Story
ist spannend und kommt, gerade was den Showdown auf dem Eiffelturm angeht, mit
echtem James-Bond-Flair daher. Doch bereits zuvor kann die Story Highlights
setzen. Dazu gehört mit Sicherheit die Szene, als Wilde zu Holmes in die
Kutsche steigt und sich ein Wortgefecht zwischen den beiden entspinnt.
Sehr gut ist auch die akustische Umsetzung. Egal ob Spelunke, Kutschfahrt oder
die Explosion eines Hauses. Alle Geräusche klingen absolut authentisch und
kinoreif. Die stimmungsvolle und passende Musik sorgt für die nötigen Rahmen.
Diesen füllen auch die tollen Sprecher aus. Sascha Rotermund kann diesmal die
ganze Palette des Oscar Wilde darbieten: vom homosexuellen Liebhaber, über den
versnobten britischen Gentleman bis hin zum kampfbereiten Agenten. Auch Klaus
Dieter Klebsch als Wildes Gegenspieler Dr. Alfons Grell ist ein Gedicht. Allein
die Eröffnungsszene mit ihm ist das Hörspiel wert. Mia Diekow ist als toughe
Agentin Violet Ishiguro wieder mit dabei. In weiteren Rollen sind dann noch
unter anderem Constantin von Westphalen, Jochen Schröder oder Otto Strecker
dabei.
Fazit
Mit wunderbaren Anleihen bei James Bond kann "Das Erbe des Doktors"
auf ganzer Linie überzeugen. Endlich liefert die Serie die Qualität ab, auf
die ich seinerzeit noch der ersten Folge erhofft und die ich erwartet hatte. So
darf, kann und muss es weitergehen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. Juli 2017 2017-07-28 16:44:37