Ruhige, intensive Hypnoseeinheiten
Auch wenn ruhige, eher im Hintergrund verhaftete Musik mit zu diesen
Hypnosegeschichten gehört, wie bei Daniel Wilk üblich steht der Text, der
Sprecher, die Stimme intensiv im Vordergrund. Und wie das so ist mit Hypnose
Einheiten, es ist schwierig vorauszusagen, wem welche Stimme angenehm ist, wer
sich durch welche Elemente und welchen Stimmklang eher in eine Trance versetzen
lassen kann. So gilt, dass der Hörer nicht umhinkommt, auszuprobieren.
Wer Daniel Wilk bereits kennt und, vielleicht, bereits Erfahrungen mit seinen
beruhigenden Geschichten und der sehr persönlichen Form der Ansprache hat (z.B.
bei seinen "Schlafgeschichten"), der wird auch hier umgehend bemerken,
dass eine Entspannung bereits nach wenigen Minuten eintritt. Ruhig und sachlich
erläutert Wilk die am besten geeigneten äußeren Umstände und bereitet so ein
Klima vor, bei dem die Inhalte in diesem Gleiten auf der Grenze zwischen
Wachheit und Trance eindringen und wirken können. Bei diesem Thema nun, dem
sich Wilk in sechs Einheiten auf der CD widmet, bedarf es sicherlich mehr als
eines einmaligen Hörens, um den möglichen Effekt langfristig zu nutzen. Eine
Konzentration auf vergangene Erlebnisse, die aber nicht abgeschlossen in der
Vergangenheit stehen, sondern natürlich auf die Gegenwart mit einwirken. Zu
diesen Erinnerungen, vor allem an die guten Anteile an den Erlebnissen (was auch
für schwierige Erfahrungen gilt) gilt es, zum einen "Brücken" zu
bauen, Erinnerungen und Gefühle zu diesen aufsteigen zu lassen und derer
gelassen gewahr zu werden.
Das dabei Vorstellungen und Fantasien "Hand in Hand" durch die
Erinnerungen gehen, dass Erinnern immer auch "Deuten" in sich trägt,
dass auf dem Lebensweg vielfache positive Erinnerungen durchaus auch ein Stück
"verschüttet" vorliegen, man den "Mantel (den bedeckenden)
abschütteln kann" und, in Reibungen und Spannungen vergangener Tage sich
selbst "verzeihen sollte", das ist eine in sich logisch aufgebaute
Kette von Schritten, die nacheinander in die eigenen Erinnerungen führen, diese
wertfrei begleiten, klarer fokussierenn und dann konstruktiv für die Gegenwart
(und, in der letzten der Geschichten, für die Ausrichtung auf die Zukunft),
nutzen.
Fazit
Daniel Wilk führt mit der Modulationsfähigkeit seiner Stimme und den klaren
Linien seiner Geschichten dabei auf eine Ebene des
"unbewusst-bewussten", dass nach dem Hören auf jeden Fall ruhige und
gute Gefühle hinterlässt, wenn man für diese Form der
"Selbsthypnose" und konkret für Stimme und Duktus Daniel Wilks
aufgeschlossen ist.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 27. Juni 2017 2017-06-27 10:48:10