Dieser Roman ist der Folgetitel von "Das Haupt der Welt", der im
Mittelalter Deutschlands spielt und nichts mit den Waringham-Romanen zu tun hat.
Die Autorin beweist wieder einmal ihren Einfallsreichtum bei der Ausschmückung
der historischen Fakten mit einer fiktiven, sehr unterhaltsamen Handlung.
Es geht um König Otto im 10. Jahrhundert. Insofern schließt der Roman an
seinem Vorgänger an. Die italienische Königin Adelheid, die nach dem Tod ihres
Mannes zusammen mit ihrer Tochter festgesetzt worden war, um die Herrschaft
über ihr Reich zu ergaunern, wird von einem Mann König Ottos befreit. Der
zuverlässige Panzerreiter Gaidemar wurde von Ottos Sohn Wilhelm für diese
Aufgabe vorgeschlagen. Das ist Otto recht, denn sollte der Plan schief gehen,
dann verliert er nur einen unbedeutenden Neffen. Sollte die Befreiung aber
glücken, dann kann er seine eigenen Pläne umsetzen und durch die Hochzeit mit
Adelheid die Macht über das Königreich Italien erlangen. Dieser Plan geht dank
Gaidemar auf. Da er aber ein ungeliebter Bastard ist, wird ihm seitens Otto kein
großes Lob zuteil. Doch es wächst eine Freundschaft zwischen Adelheid und
Gaidemar als auch zwischen ihm und Wilhelm heran.
Mit viel Detailtreue versieht Gablé die einzelnen Szenen in der über mehrere
Jahre laufenden Handlung. Ihre bildreiche Sprache, die passenden Vergleiche und
Metaphern lassen ein tiefes Eintauchen in die Zeit am Hofe König Ottos zu.
Besonders hervorheben möchte ich das Kapitel mit der Schlacht gegen die Ungarn
im Lechfeld. Dies wird von ihr Freud und Leid ganz nah aneinander erzählt und
seitenlang überzog eine Gänsehaut meine Arme.
Fazit
Dieser Roman erhält die volle Punktzahl und sollte spätestens zu Weihnachten
in jedem Bücherregal stehen. Schließlich bietet er deutsche Historie mit einer
spannenden Story.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 08. Juni 2017 2017-06-08 23:05:00