Der elfjährige Tucker Malone hat ein Problem, das einen Jugendlichen
überfordert. Seine Mutter Gina, die als Stripperin arbeitet, leidet unter
Narkolepsie und schläft darum ab und zu urplötzlich ein. Sie wird wegen ihres
sonderbaren Verhaltens oft für drogenabhängig gehalten. Tucker und Mutter Gina
ziehen der Arbeit nach, quer durch Kanada dahin, wo Gina mit spendablen Gästen
rechnet. Ein Kind, das so oft umziehen muss, findet nur schwer Freunde und muss
seinen Besitz auf das Nötigste beschränken. Gina redet Tucker diesen
Lebensstil schön, ihr Sohn jedoch vermutet, dass Gina auf weniger verzichten
muss als er selbst. Im Geheimen ist Tucker noch immer auf der Suche nach seinem
Vater, einem Barkeeper, von dem Gina behauptete, er hieße Malone. Als Gina
während eines Narkolepsie-Anfalls von einem Auto angefahren wird, gerät Tucker
in ernste Schwierigkeiten. Er muss in ein Wohnheim für Jugendliche ziehen,
dabei fände Tucker es völlig ausreichend, wenn der Motelportier sich um ihn
kümmern würde. Dass Ginas Ersparnisse nicht lange ausreichen werden, ist
abzusehen.
Im Heim schließt sich Tucker mit Meredith zusammen, die ihren Lebensunterhalt
auf dem Strich verdient. Als Meredith Tucker eröffnet, sie sei schwanger und
wolle einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen, überfordert ihn an der
Situation allein, dass er Gina anlügen muss, um Meredith zu unterstützen. Die
beiden Jugendlichen begeben sich auf eine nicht ungefährliche Reise quer über
den amerikanischen Kontinent nach Los Angeles, Tucker immer mit der Suche nach
seinem Vater im Hinterkopf. Tucker erweist sich als treuer Freund, mit einem
erstaunlichen Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Sicher wäre ein Junge
wie er der Traum aller Mütter, Jugendliche wie Tucker geben jedoch häufig
ideale Mobbingopfer ab. Ashley Little erspart den Helden ihres Road-Movies
keine Gefahr und kein Gewalterlebnis, sie lässt sie in eine beinahe
apokalyptische Situation geraten.
Fazit
Wer sich der krassen Gewalterfahrungen bewusst ist, die Littles jugendliche
Helden erleben werden, findet in Niagara Motel das ungewöhnliche Road-Movie
zweier 16-Jähriger.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 22. Mai 2017 2017-05-22 17:58:44