Dexter Williams wird von einer Bande so übel zugerichtet, dass er auf dem Tisch
des Gerichtsmediziners Sam Nakamura landet. Dieser gehört einer ganz besonderen
Spezies an, die in Twilight City für die Verwertung der Toten verantwortlich
ist - den Narden. Als Nakamura einen folgenschweren Fehler begeht, kommt es zu
einer Dämonenerweckung. Wynn und Abbey bekommen davon Wind und wittern eine
Story für die Zeitung. Sie begeben sich auf den Friedhof, wo sie nicht nur auf
Nakamura und Williams treffen, sondern auch auf den Priester der Verwesung, der
seinerseits versucht, das Schlimmste zu verhindern.
Michael Breuer gibt mit "Priester der Verwesung" seinen Einstand bei
"Dark Land". Breuer ist im Heftromanbereich kein unbeschriebenes
Blatt: Zahlreiche Romane für Professor Zamorra und John Sinclair stammen aus
seiner Feder, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis er auch für "Dark
Land" aktiv wird. Hier kann er sogleich auch mit der Einführung eines
neuen Serienelements glänzen. Was auf der Erde die Ghouls sind, sind in
Twilight City die Narden - Leichenfresser. Nur das sie in Twilight City deutlich
vielschichtiger sind, was Sam Nakamura beweist, der einen menschlichen Körper
besitzt und nicht unter der Erde lebt.
Die eigentlichen Hauptfiguren, Wynn Blakeston und seine Freundin Abbey, spielen
in diesem Roman nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem ist Michael Breuer ein
Volltreffer gelungen. Allein die Einführungen des Priesters und Sam Nakamuras
sind mehr als lesenswert und ein Aspekt, der den Serienkosmos von "Dark
Land" wieder etwas vielseitiger macht.
Stilistisch zeigt Michael Breuer, dass er sich in diesem Genre wohlfühlt. Ohne
lange Exposition steigt er in eine gut durchdachte und spannende Handlung ein,
die für zahlreiche Grusel- und kleine Ekelmomente sorgen kann. Dabei bewegt
sich Michael Breuer auf einem guten sprachlichen Niveau.
Fazit
"Dark Land" ist und bleibt der derzeitige Geheimtipp für Gruselfans.
Mit "Priester der Verschwörung" gibt es einen spannenden Roman, der
zwei neue Figuren einführt, die man bestimmt wiederlesen wird. Ich freue mich
da schon drauf.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. Mai 2017 2017-05-15 19:33:33