Thriller um die Thematik Serienmörder gibt es inzwischen mehr als genug, doch
Greg Iles gelingt es, dem Thema eine neue Facette abzugewinnen. In einem
Kunstmuseum in Hongkong macht die Fotografin Jordan Glass eine ungeheure
Entdeckung. Ein Bild eines unbekannten Künstlers zeigt Jordans verschwundene
Zwillingsschwester. Schnell findet Jordan heraus, dass das Bild zu einer Serie
gehört, die "Die schlafenden Frauen" heißt. Jedoch gibt es
Gerüchte, die besagen, dass alle Frauen bereits tot sind. Mit Hilfe des FBI
kommt Jordan dem Täter so nahe, dass sie selbst in Gefahr gerät.
"Infernal" ist ein spannender Thriller, der durch seine
außergewöhnliche Idee begeistert und es schafft, dem inzwischen oft kopierten
"Serienmörder-Genre" neue Impulse zu geben. Geschickt erzählt Greg
Iles aus der Ich-Perspektive, was dem Leser das Gefühl vermittelt, immer mitten
im Geschehen zu sein. Außerdem hat sich der Autor entschlossen, entgegen der
üblichen Form, den Roman in der Gegenwart zu schreiben, was dem Stoff
zusätzlichen Anreiz verschafft. "Infernal" ist von Beginn an spannend
und begeistert durch sein Tempo. Auffallend ist die Vielzahl von Dialogen, die
sicher auch dafür verantwortlich sind, dass sich der Roman sehr flüssig liest.
Leider ist das Ende von "Infernal" nicht ganz so überzeugend. Greg
Iles gelingt es hier nicht, die verschiedenen Knoten der Handlung zu entwirren.
Das Ende wirkt dann doch sehr konstruiert und unglaubwürdig.
Fazit
Abgesehen vom nicht so guten Ende ist "Infernal" ein toller Thriller,
den Fans dieses Genres unbedingt lesen sollten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 27. September 2003 2003-09-27 13:30:10