Südengland. Die Geschichte zweier Frauen. Eine davon spielt in der Gegenwart,
die andere geht zurück auf das Jahr 1943. Minna Byrne ist nach dem Verlust
ihres Sohnes durch einen Unfall mit ihrem Mann aus London aufs Land gezogen. Sie
brauchen Abstand von dem Trubel, müssen in ihrer Trauer zu sich kommen. Der Tod
des Sohnes scheint ihre Ehe zu zerreißen. Durch Zufall finden sie bei einem
Spaziergang das Skelett einer Leiche an der Küste. Die Herkunft dieses Toten
zieht Minna in den Bann. Dann trifft sie auf für Felicity Vance, genannt Felix,
die nach sehr vielen Jahren in ihren Heimatort zurückgekehrt ist. Minna wohnt
nun dort, wo Felix als Kind aufgewachsen war. Schnell stellt sich heraus, dass
der Tote ein amerikanischer GI aus dem Zweiten Weltkrieg ist. Felix beginnt zu
erzählen, denn sie kannte diesen GI.
In beiden Geschichten werden Liebesgeschichten erzählt. Sie sind faszinierend
ineinander montiert. Rückblenden wechseln mit der Gegenwart ab. Die heutige
Geschichte um Minna und ihren Mann erzählt Minna selbst. Die gegenwärtige
Erzählweise lässt den Leser alles direkt miterleben. Die Geschichte des GIs
wird von einer dritten Person im Präteritum erzählt. Teilweise auch von Felix
selbst, meist aber von einem unbekannten Erzähler.
Die Spannung wird von der Autorin auf mehrere Säulen aufgebaut. Man möchte
einerseits wissen, ob Minna und Toni wieder zusammenkommen, warum und wie ihr
Sohn ums Leben kam. Andererseits möchte man alles um den Toten GI wissen.
Überraschungen sind vorprogrammiert.
Die Autorin erzählt interessante Geschichten. Besonders die von dem
amerikanischen GIs vor dem berühmten D-Day bringt ungewöhnliche Sachen hervor.
Der Lokalkolorit ist nicht ganz so ausgeprägt, lässt aber dennoch genug
Stimmung aus dem südlichen England um Bournemouth erkennen. Das Lektorat hätte
an einigen Stellen besser aufpassen müssen. Verwechselte Namen, falsche
Erzählperspektiven einzelner Sätze geben dem Leser Rätsel auf, die eigentlich
nicht sein mussten. Aber das soll den Gesamteindruck nicht wesentlich
beeinträchtigen.
Fazit
Mir hat der Roman trotzdem gut gefallen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 22. März 2017 2017-03-22 21:26:31