Mycroft Holmes und Oscar Wilde werden mit einer brutalen Mordserie an
Wissenschaftlern konfrontiert. Inspektor Fowler von Scotland Yard wird von
Sherlock Holmes an seinen Bruder verwiesen. Eine erste Spur führt Mycroft
Holmes, Wilde und Fowler in das Büro eines der Opfer. Dort finden sie Spuren,
die auf einen großen, nahezu unförmigen Täter hinweisen. Da es in immer
kürzeren Abständen zu weiteren Todesfällen kommt, ahnen die drei, dass sie
einen Wettlauf gegen die Uhr absolvieren.
Nachdem es in den letzten Folgen qualitativ immer weiter bergab ging, waren
meine Erwartungen an diese Folge relativ gering. Umso überraschter war ich
überrascht, dass mich schon die stimmungsvolle und gute Eröffnungsszene, in
der zwei Hausangestellte das erste Opfer finden, begeistern konnte.
Meine Neugier war geweckt. Und wurde in den folgenden gut sechszig Minuten
weiter gestillt. Endlich kann die Serie um die beiden britischen Sonderermittler
wieder mit einem durchdachten und recht spannenden Script aufweisen. Lediglich
die erste Szene um Doktor Alfons Grell ist ein wenig zu lang geraten. Doch der
weitere Verlauf der Story kann absolut überzeugen. Vor allem gipfelt die
Geschichte in einen packenden Showdown, der am Ende auch mit einer guten (wenn
auch nicht ganz so überraschenden) Auflösung aufwarten kann.
Wie zuletzt ist die akustische Umsetzung gelungen und kann diesmal das gute
Script unterstützen. Sascha Rothmund und Reent Reins können als Oscar Wilde
und Mycroft Holmes überzeugen und fast so gut frotzeln wie Christian Rode und
Peter Groeger als Sherlock Holmes und Dr. Watson. Mit Lutz Riedel, Ariane
Borbach oder Lutz Mackensy ist die Elite der deutschen Hörspielsprecher in
kleineren Rollen dabei. Ein echtes Highlight ist wieder einmal der Auftritt von
Klaus-Dieter Klebsch. Egal in welcher Hörspielserie er dabei ist, Klebsch
lässt seine Rollen wie kaum ein anderer Sprecher zum Leben erwachen. Hier
brilliert er als durchtriebener Wissenschaftler Alfons Grell.
Fazit
"Ritual des Grauens" gibt dem Hörer die Hoffnung an diese
Hörspielserie zurück. Nach zuletzt sehr schwachen Folge kann diese Episode mit
einem guten Script und tollen Sprechern überzeugen. Wenn es so weiter geht,
freue ich mich auf weitere Fälle der britischen Sonderermittler.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 20. März 2017 2017-03-20 16:27:16