Vor neun Monaten wurde der Ingenieur Jan Simon überraschend entlassen. Jetzt
scheint sein Leben wieder eine positive Wendung zu nehmen. Am Kölner
Hauptbahnhof wartet er auf eine junge Frau namens Lisa, die er in einem Chat
kennengelernt hat und mit der er sich heute erstmals persönlich treffen will.
Doch es kommt alles anders: ein unbekannter Anrufer teilt ihm mit, dass er Lisa
in seiner Gewalt habe. Jan hat 45 Minuten Zeit, eine Aufgabe für den
Unbekannten zu erledigen. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, schickt er
Jan eine überzeugende Botschaft.
Mit der neunzehnten Folge von "Mord in Serie" spielt Autor Markus Topf
mit dem Echtzeitmodus der Fernsehserie "24". Für Jan beginnt eine
nahezu albtraumhafte Dreiviertelstunde, die sich für den Hörer recht spannend
gestaltet. Jedoch sollte man nicht zu genau mitdenken, da es immer wieder
kleinere Brüche in der Logik gibt. Auch die überraschende Pointe am Ende ist,
wenn man genau über den zeitlichen Ablauf nachdenkt, eher unglaubwürdig. Die
Story an sich ist nicht wirklich neu, bietet aber genug Spannung, um insgesamt
gut zu unterhalten.
Die akustische Umsetzung ist sehr gelungen. Gerade das hektische Treiben am
Kölner Hauptbahnhof wurde hervorragend in Szene gesetzt. Bei der Sprechern
wurde die Hauptrolle mit einer Stimme besetzt, die relativ unverbraucht ist.
Mathis Landwehr spricht den in die Enge getriebenen Jan Simon und macht seine
Sache, von den etwas hölzernen Monologen abgesehen, sehr gut. In weiteren
Rollen sind Marion von Stengel, Christian Stark, Martin May oder Uta Dänekamp
zu hören.
Fazit
Blendet man einige Logiklücken aus, bietet "Countdown - Gegen die
Zeit" spannende und unterhaltsame Hörspielkost. Wirklich neu und
nachhaltig ist die Geschichte nicht, aber die gute akustische Umsetzung kann
überzeugen, sodass man dieses Hörspiel auf dem Weg zur Arbeit gut konsumieren
kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. März 2017 2017-03-01 16:03:36