Laymon wird als Meister des Psychothrillers gehandelt. Seine Romane werden gerne
mit denen von Stephen King auf eine Ebene gestellt. Kribbelnde Spannung zieht
sich durch die streckenweise actionreiche Handlung. In "Die Spur"
erfährt der Leser in zwei unterschiedlichen parallelen Handlungssträngen zwei
Geschichten. Während Rick und seine neue Partnerin Bert in die Berge fahren, um
zu campen und zu wandern, geht die junge Gillian ihrem außergewöhnlichen Hobby
nach: Sie sucht nach Häusern, deren Bewohner offensichtlich verreist sind.
Diese Häuser nimmt sie einige Tage in Beschlag, lebt in ihnen, schnüffelt in
den fremden Sache, bevor sie dann zum nächsten Haus weiterzieht.
Bert und Rick begegnen bei ihrer Bergtour verschiedenen Leuten, die ebenfalls
wandern. Doch Rick scheint in der Vergangenheit besondere Erfahrungen gemacht zu
haben, denn er ist der Angsthase von beiden. Während die energiegeladene Bert
mit großen Schritten voranschreitet, versucht Rick sie stets zur Umkehr zu
drängen und glaubt, von jedem anderen Wanderer bedroht zu sein. Gillian
befreundet sich zur gleichen Zeit mit einem Nachbarn an, was sie eigentlich
sonst nie macht. Doch als sie die Videosammlung ihres Hausbesitzers in
Augenschein nimmt, muss sie Ungeheuerliches feststellen. Sie wohnt momentan in
dem Haus eines Serienmörders.
Wie eingangs bereits erwähnt, geht es bei Laymon sehr subtil zu. Die Spannung
scheint sanft über alle Seiten zu flirren. Beim Lesen spürt man ein sonores
Summen im Hinterkopf. Man spürt die Gefahr genau so wie die Protagonisten,
weiß aber nicht, wann und aus welcher Richtung sie kommen wird. Das ist ein
ganz besonderer Stil, der Spaß beim Lesen beschert. Er erinnert an
Gruselbücher aus der Kindheit, bei denen man am liebsten unter die Bettdecke
gekrochen wäre, um nicht vom schwarzen Mann geholt zu werden.
Diese subtile Spannung bedeutet aber nicht, dass keine rasche Handlung erfolgt.
Im Gegenteil. Laymon versteht es, mit einigen Kämpfen, Schlägereien und
Messerstechereien das Lesen gefährlich zu machen. Die Figuren müssen viel
Action erleben, durch die Wälder fliehen, sich in Baumwipfeln retten, bevor sie
der Lösung Ihres Problems näherkommen. Langweilig wird es nicht. Mir hat
dieser Roman sehr gut gefallen.
Fazit
Ich empfehle ihn gerne den Lesern, die actionreiche Psychothriller in
amerikanischer Umgebung mögen. Vielleicht mögen auch Sie mit Richard Laymon
einen neuen und interessanten Lesestoff eindecken?
Vorgeschlagen von Detlef Knut
[Profil]
veröffentlicht am 03. Januar 2017 2017-01-03 14:21:22