Die Vorgeschichte beginnt im April 1991, als der Präsident der
Treuhandgesellschaft erschossen wird. Sechs Wochen nach dem Attentat stürzt
über Thailand ein vollbesetzter Airbus der Lauda Air ab und 223 Menschen
verlieren ihr Leben. Angebliche Ursache, die Schubumkehr eines Triebwerks. Zwei
Jahre später wird in Bad Kleinen der RAF-Terrorist Wolfgang Grams erschossen
und fast zehn Jahre später behauptet das BKA, dass Grams am Tatort des Mordes
an Rohwedder gewesen sein soll. Tatsächlich wurden alle drei Ereignisse nie
wirklich aufgeklärt.
Georg Dengler, mittlerweile privater Ermittler, ist in Unfrieden aus dem BKA
ausgeschieden. Er glänzte während seiner Zeit als Kriminalbeamter mit
herausragenden Fahndungserfolgen und wurde trotz allem von der Führungsetage
gemobbt. Nun ist er auf der Suche nach Klienten, die ihm seinen Lebensunterhalt
sichern sollen. Der erste ihm übertragene Fall scheint leicht verdientes Geld
zu bedeuten. Der Anrufer teilt ihm mit, dass der Vater seiner Freundin vor 12
Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen ist. Merkwürdig nur, dass
dieser kurz vor dem Abflug seine Tochter angerufen hatte und ihr mitteilte, dass
er das Flugzeug verpasst hat. Dengler soll nachforschen und einen Bericht
schreiben, damit die Tochter wieder gut schlafen kann. Allerdings war der
Vermisste Mitarbeiter der Treuhand und Verfasser der "Blauen Liste",
einem Dokument, dass der Deutschen Vereinigung einen völlig anderen Weg wies.
Fazit
Wolfgang Schorlau bringt in seinem Erstlingswerk jüngste Zeitgeschichte und
einen spannenden Krimi zusammen. Geschickt gesetzte Zeitsprünge führen den
Leser immer wieder in die tatsächlichen Ereignisse zurück und erhöhen den
Spannungsbogen. Ich bin auf den zweiten Fall von Georg Dengler gespannt.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 20. März 2004 2004-03-20 21:44:43