Nachdem John, Suko und Glenda Aibon unbeschadet verlassen haben, scheint der
Fall um das Höllenkreuz überstanden zu sein. Doch der Geisterjäger von
Scotland Yard ahnt nicht, was ihm noch bevorsteht. Zusammen mit seinen Freunden
hat ein Wesen Aibon verlassen, dass alle bisher gekannten Maßstäbe sprengt und
das sich als Wirtskörper eine Person aus dem Sinclair-Team aussucht. Zudem ruft
ein Fall in Schottland den Geisterjäger auf den Plan, da es auf dem berühmten
Schloss Glamis Castle zu einem gespenstischen Zwischenfall gekommen ist.
Nach Jason Darks bestenfalls mittelprächtigen Jubiläumsroman "Das
Höllenkreuz" hat nunmehr Ian Rolf Hill die Aufgabe, der Serie ein wirklich
würdiges Jubiläumshighlight zu verpassen. Ein Vorhaben, das ihm durchaus
gelingt. Es sind gleich mehrere Schauplätze, die der Autor hier beackert, von
denen sich zwei jedoch als Haupthandlung herauskristallisieren. Zum einen die
Geschichte um das Sinclair-Team und die damit verbundene Sorge um gleich mehrere
Mitglieder, die von dem Parasiten betroffen sind. Zum anderen die Geschehnisse
auf Glamis Castle, die sich im weiteren Verlauf der Geschichte mit der Handlung
um das Sinclair-Team verbinden. Dieser Part ist nicht schlecht und spielt mit
Motiven klassischer Geistergeschichten. Allerdings hätte ich mir für das
Jubiläum etwas Spektakuläreres gewünscht. Dieses bekommt man jedoch in Form
des Handlungsstranges um den unheimlichen Parasiten. Hier kann Ian Rolf Hill
seine ganze Klasse abfeuern, zumal der Roman zum Ende nicht nur für das
Sinclair-Team dramatische Züge annimmt. Auch der Leser wird eine in dieser Form
nicht erwartete Überraschung erleben.
Ganz nebenbei wird hier wohl auch der Grundstein für die neue Sinclair
Spin-off-Serie "Dark Land" gelegt, die man, sollte sich das
bestätigen, was ich vermute, unbedingt auf dem Plan haben sollte. Auch
stilistisch ist dieser Roman wieder deutlich besser, als die 2000. Ausgabe.
Fazit
"Gespensterreigen" braucht etwas Zeit, um die Dramatik zu bekommen,
die man von einer Jubiläumstrilogie erwartet. Dafür wartet Ian Rolf Hill am
Ende mit einer dicken Überraschung auf. Das Ende des Romans ist dann auch so,
dass es nur eins gibt: weiterlesen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 17. November 2016 2016-11-17 17:13:02