Neue Eindrücke der intensiven Landschaft des Yukon
Es sind im wahrsten Sinne des Wortes, zumindest in Teilen, überwältigende
Naturbilder, die Dirk Rohrbach von seinem letzten "Ausflug" über den
Yukon in diesem Bildband vorlegt. Schon die erste, doppelseitige Fotografie
bietet ein wildes, fremdes, abwechslungsreiches Panorama der rauen, ungezähmten
Landschaft, das als Wegweiser durch den gesamten Bildband bereits dient. Dass
Rohrbach zu Anfang erst einmal den Bau seines Kanus Schritt für Schritt und
ausführlich schildert, hätte nun nicht unbedingt sein müssen, wer aber auf
seinen Spuren zu wandeln gedenkt findet hier eine durchaus praktische Anleitung
zum Bau eines Kanus bis hin zu den benötigten Werkzeugen.
Ansonsten aber sind die, für einen Bildband recht ausführlichen, Textbeiträge
durchaus lesenswert, denn vielfache Informationen über Landschaft und Städte,
das Nebeneinander von wilder, unberührter Natur und
"Industriemuffins", Einblicke in die Kultur der Tagish und Tlingit,
Sushi-Reklame mit alten Goldpfannen, überaus windschiefe Häuser in Dawson
(gegen die der Turm von Pisa fast gerade steht)und das bunte Lichterspiel der
Häuser am stillen See sind genauso interessante Eindrücke in das Leben in
dieser einzigartigen Landschaft, wie die vielen Fotografien unberührter,
beeindruckender Natur, die Rohrbach im Bildband vereinigt.
Dass 4000 Dollar an Stromrechnung bei manchen der Bewohnern im Raum stehen und
wie es sich so lebt am (fat) "Ende der Welt" in unzugänglichem
Gebiet, auch das erfährt Rohrbach auf seiner Reise von Dale und Cynthia in
Tanana. Wie als Kontrast dann ein überaus grimmig blickender Grizzly. Den
Rohrbach (zum Glück) im "geschützten Auffanglager" dann ablichten
kann.
Auch die Probleme kommen nicht zu kurz. "Das Geld reicht bei vielen nicht
zum Leben", wie Shirley Clark in Grayling berichtet. Eindrücke, die
Rohrbach in Text und Bild einfängt und bestätigt. So entsteht eine
interessante Mischung aus Landschaft und kleinen Städten, aus Tieren von der
Größe überaus lästiger Black Flies hin zum Grizzly oder Weißkopfadler, von
majestätischen Felsen und dürren Landschaften, von üppiger Natur, modernem
Leben und menschlichen "Unikaten", die Rohrbach in Form eines
Reisetagebuches in Bild und Text abwechslungsreich komponiert.
Fazit
Eine interessante und empfehlenswerte Lektüre.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 31. Oktober 2016 2016-10-31 14:29:24