Was alles nur scheinbar erwiesen ist…..
"Die Menge des verbrauchten Wassers wird auf den letzten Cent abgerechnet
und daneben geben wir ein Vielfaches dafür aus, einen magischen Apparat zur
Vitalisierung des Wassers zu installieren".
Darin sieht Fisch das Symptom eines Grundproblems von Erziehung und schulischer
Bildung. Die Frage, wie wir Wahrheit überhaupt erkennen spielt in der Bildung
keine sonderlich große Rolle. Was bedeutet, dass es jedem "dahergelaufen
Guru" durchaus möglich ist, die Menschen, auch in großen Mengen, um den
Finger zu wickeln. Vor allem, wenn behauptet wird: "Das ist
wissenschaftlich erwiesen". Behauptet von Sekten, Konzernen, in der Werbung
und vor allem eben überall da, wo etwas verkauft und / oder an den Mann, die
Frau gebracht werden soll. Dabei sind es eben nicht die "unglaublich neuen
Erkenntnisse und Theorien", die einen Weg durch den Dschungel der
Behauptungen bahnen könnte, sondern eher die (nicht immer einfachen)
"langweiligen Theorien", über die meist ein breiter Konsens in den
"echten" Wissenschaften besteht.
Genau dieser Konsens ist es, den Fisch als Wegweiser durch das Dickicht
vermeintlicher Gütesiegel eines "wissenschaftlich erwiesen" dem Leser
ans Herz legt. Auch wenn das Prüfung und eigenständige Denkarbeit fordert,
bietet der wissenschaftliche Konsens zunächst für den Moment den "besten
Zugang zur Wahrheit, den wir haben". Was Fisch im folgenden an vielen
Themen nachvollzieht. Und dabei ein nachdenkliches Staunen alleine schon
darüber auslöst, in wie vielen Bereichen es tatsächlich bereits einen Konsens
gibt, der im allgemeinen nicht breit bekannt ist und dem "gesunden
Menschenverstand" oder dem "Gefühl", der "Intuition"
meist zugeordnet werden. Mit den Folgen, anfällig zu werden für auch wildeste
Behauptungen.
Seien es "große Themen" wie die Entzauberung der ständigen und
beharrlichen Leugner des Klimawandels (die gegen einen umfassenden Konsens der
Wissenschaft immer noch massiv aus Eigeninteressen argumentieren., Oder weil sie
es nicht wissen wollen, um den eigenen Lebensstil nicht in Frage zu stellen) bis
hin zu "kleinen Themen" wie die Frage, ob der Genuss von Rotwein
tatsächlich das Leben verlängern kann.(nicht erwiesen, wohl aber die
Schädlichkeit von zu viel Alkoholkonsum).
Dies mag ein lässliches Beispiel sein, aber in Fragen der Ursachen von Aids,
der Behandlung von Krebs, der Gefährlichkeit ungeprüfter pharmazeutischer
Mittel wäre eine tiefere Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen Konsens
und damit der Suche nach einer möglichst objektiven Wahrheit tatsächlich
lebensverlängernd und gesundheitsfördernd. "Wahrheit ist gesund",
das ist, was Fisch als Thema über seine Darlegungen stellt und was der Leser
nach der Lektüre dieser auch unterhaltsam verfassten Recherche zur Wahrheit
hinter den vielen Behauptungen zumindest im Ansatz dann auch erfasst hat.
"Wenn Sie hart und intelligent arbeiten, sollte es Ihnen möglich sein,
festzustellen, wenn ein Mensch Mist erzählt. Dies ist meines Erachtens nach die
Hauptaufgabe der Bildung" (John Smith).
Damit man nicht weiter in die Falle tappt entweder derer, die aus Eigennutz
wilde Behauptungen aufstellen oder einem überholten Weltbild aus vielleicht
Glaubensgründen weiterhin anhängt. Wie Fisch am Beispiel der Evolution und der
Schöpfungsgeschichte der Bibel unmissverständlich aufzeigt und damit auch
"Kreationisten" widerlegt.
Fazit
Eine sehr interessante und anregend zu lesende Lektüre.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 02. Oktober 2016 2016-10-02 12:58:04