Die Welt im Jahr 2030: Tornados fegen über die Erde und Überschwemmungen
sorgen für Katastrophen. Die Klimakatastrophe ist Wirklichkeit geworden. Der
gesamte Globus muss sich mit den Wetterbedingungen abfinden. Hinzu kommt, dass
eine mörderische Sekte sich in den Kopf gesetzt hat, in das Schicksal der Welt
einzugreifen, und das vermeintlich Böse auszurotten. Um dieses Ziel zu
erreichen, wird ein Staudamm gesprengt, in dessen Folge Hunderttausende ihr
Leben verlieren. Auch der Blumenzüchter Rudy verliert dabei Frau und Kind. Er
landet als Flüchtling in einem Auffanglager und beschließt, Europa den Rücken
zu kehren und als Fahrer einer Hilfsorganisation in Afrika anzuheuern. Dort
wurde ein geheimes Wasserreservoir entdeckt, dass Begehrlichkeiten verschiedener
Organisationen weckt. Es beginnt ein mörderischer Kampf.
Für seinen überaus ambitionierten Thriller "AquaTM" ist der Bretone
Jean-Marc Ligny mit zahlreichen Preise überhäuft worden. Einen Erfolg, den der
normale Thrillerleser nur bedingt nachvollziehen kann. "AquaTM"
beginnt überaus spektakulär. Eine Tatsache, die man bei einem Roman von über
800 Seiten nicht unbedingt voraussetzen kann. Bereits nach wenigen Seiten
passiert die Sprengung des Staudammes und eine furchtbare Flutwelle lässt fast
ganz Holland von der Weltkarte verschwinden. Damit hat aber auch der Roman den
Großteil seines Spannungspulvers verschossen. Im Anschluss daran stellt der
Autor seine Figuren vor und ergeht sich in zahlreichen Handlungsdetails. Zwar
arbeitet Jean-Marc Ligny mit kurzen Kapiteln, denen er immer eine interessante
Einleitung voranstellt, doch echte Thrillerspannung kommt nur noch sehr bedingt
auf. Von einer Achterbahnfahrt durch die Albträume des 21. Jahrhunderts, kann
bei "AquaTM" nur sehr bedingt die Rede sein. Ähnlich wie Frank
Schätzings "Der Schwarm" ist auch "AquaTM" um ein gutes
Drittes zu lang geworden. Hier hätten einige Kürzungen dem Roman sicher mehr
als gut getan.
Fazit
"AquaTM" ist leider nicht der nervenaufreibende Umweltthriller, den
man nach der Lektüre des Klappentextes erhofft. Nach einem wirklich guten
Beginn, zieht sich die Handlung sehr zäh dahin, ohne den Leser wirklich zu
fesseln. Sprachlich durchaus gelungen, kann der Roman aber nicht halten, was er
verspricht und was man erhofft.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. August 2009 2009-08-01 17:12:42