Ein Bild, das Oberinspektor John Sinclair auf seinem Smartphone erreicht, weckt
sein Interesse. Handelt es sich doch um einen Mann, mit der er bereits vor
einigen Wochen zu tun hatte und den er als Werwolf-Klon in Erinnerung hat. Als
ihn die Absenderin des Bildes zudem noch darüber informiert, dass sie weiß, wo
die Brutstätte dieser Kreaturen ist, gibt es für den Geisterjäger kein Halten
mehr. Zusammen mit seinem Freund und Partner Suko begibt sich John in die
Mongolei, ohne zu ahnen, was ihn dort wirklich erwartet.
Mit großen Schritten geht es auf das große Sinclair-Jubiläum zu. Anfang
November erscheint Band 2000 der langjährigen Erfolgsserie. Die Zeit bis dahin
habe ich mir mit diesem Roman aus der Feder von Michael Breuer und Ian Rolf Hill
vertrieben. Beide zählen seit einiger Zeit zu den Gastautoren, die den
Stammautor und Serienerfinder Jason Dark unterstützen. Und die in den Folgen,
die ich gelesen habe, eindeutig gezeigt haben, dass es durchaus an der Zeit ist,
eine Wachablösung am Sinclair-Schreibtisch herbeizuführen.
"Armee der Werwölfe" ist im besten Sinne ein Sinclair-Roman wie
früher! Natürlich muss man sich bewusst machen, dass es hier nicht die große
Form der anspruchsvollen Literatur gibt, doch wenn ich im Kino einen Actionfilm
besuche, erwarte ich ja auch kein Autorenkino. Genau so verhält es sich hier.
Allerdings brennen Michael Breuer und Ian Rolf Hill ein wahres Feuerwerk ab,
dass ich wirklich verschlungen habe. Sehr eindrucksvoll erinnert mich dieser
Roman daran, warum ich die Serie von Jason Dark als Jugendlicher so geliebt
habe. Packende Action, finstere Kreaturen, ein übergreifender Handlungsfaden
und eine Prise Humor. All diese Zutaten verwenden Breuer und Hill und machen aus
diesem Werk ein echtes Serienhighlight. Zumal es mit dem Täufer wohl endlich
wieder eine Figur gibt, die das Zeug dazu hat, ein neuer, großer
Sinclair-Gegner zu werden wie seinerzeit Dracula II.
Auch stilistisch gibt es hier nichts zu meckern. Glaubwürdige Dialoge, gute
Beschreibungen und packende Kampfszenen, die weder hölzern noch unglaubwürdig
klingen, machen den Roman zu einem kurzweiligen Lesespaß.
Fazit
"Armee der Werwölfe" hat alles, was diese Serie zumindest früher
ausgemacht hat. Michael Breuer und Ian Rolf Hill haben mich auf jeden Fall
wieder angefixt, zumindest bis zum großen Jubiläum dabeizubleiben. Auch wenn
dies bedeutet, wieder Romane von Jason Dark zu lesen, die zuletzt wirklich
grottenschlecht waren (zumindest die, die ich gelesen habe). Aber vielleicht ist
ja auch hier ein kleines Wunder geschehen. Sehr positiv ist auch, dass es
endlich wieder einen großen Handlungsrahmen gibt, der bei mir wieder die
Leselust an John Sinclair angefeuert hat.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 22. September 2016 2016-09-22 17:18:57