Seit einiger Zeit weiß Professor Zamorra, dass auf dem Silbermond Seltsames
passiert. Ganze Landstriche sehen karg und verwüstet aus. Als Zamorra und
Robert Tendyke mit Hilfe von Sara Moon den Silbermond betreten, wird ihnen das
Ausmaß bewusst. In dieser Einöde müssen sich Zamorra und Tendyke auf die
Suche nach dem letzten Portalschlüssel machen. Zur gleichen Zeit muss sich
Nicole im Château Montagne mit einer Einbrecherin herumschlagen, die von
finsteren Gestalten gesucht wird.
Zamorra-Urgestein Manfred H. Rückert wurde die Ehre zu teil, den (kleinen)
Jubiläumsband 1100 zu verfassen. In Anbetracht des großen Zyklus anlässlich
Band 1000 waren meine Erwartungen entsprechend groß. Leider haben sich diese
nicht ganz erfüllen können. "Requiem" hat zwar fast alles, was man
von einem Zamorra-Roman erwarten kann, allerdings hat sich ein Lesefluss und
echte Spannung bei mir erst auf den letzten Seiten einstellen wollen.
Die Geschichte zieht sich ansonsten doch sehr schleppend hin. Zwar gibt es
zahlreiche Schauplatzwechsel und interessante Querverweise auf frühere Romane,
doch Spannung und Action, wie man sie von anderen Zamorra-Bänden kennt, ist
hier nur wenig vorhanden.
Stilistisch untermauert aber auch dieser Roman den guten Ruf der Serie. Dem
Leser wird hier durchaus anspruchsvolle Unterhaltung geboten. Sehr interessant,
insbesondere für Neueinsteiger, ist der Anhang, der mit ersten
Begrifflichkeiten eines Zamorra-Lexikons und mit ein paar Erläuterungen zum
Silbermond daherkommt.
Fazit
"Requiem" hat meine Erwartungen an das kleine Zamorra-Jubiläum nicht
ganz erfüllen können. Der Roman von Manfred H. Rückert liest sich etwas
schleppend und kann nur wenige Höhepunkte setzen. Ich hoffe, dass Herr Rückert
bei Band 1101, der ebenfalls aus seiner Feder stammt, die Spannungsschraube
wieder etwas fester anzieht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. September 2016 2016-09-01 17:09:57