Die indische Todesgöttin Kali streckt ihre Fühler bis nach London aus. Auch
John Sinclair und sein Freund Bill Conolly bekommen das zu spüren. Sie kommen
einer dämonischen Sekte auf die Spur. Die Mitglieder verstecken ihre Gesichter
hinter Schlangenmasken und huldigen der Todesgöttin. Als eine junge Frau stirbt
und kurz darauf lebendig wieder auftaucht, ist John Sinclair klar, dass hier
Magie im Spiel sein muss.
Die bisherigen Folgen der John Sinclair Classics könnten zumindest ein gewisses
Niveau halten und gut unterhalten. Bei dieser von Dennis Ehrhardt verfassen
Folge, nach dem Roman von Jason Dark, hat man das Gefühl, dass jegliches Niveau
über Bord geworfen wurde. Die Dialoge sind stellenweise so dümmlich, platt und
gequält humorvoll, dass es schon sehr ärgerlich ist, was hier auf den Hörer
losgelassen wird.
Leider leiden auch die Sprecher unter dem wirklich üblen Script. Dietmar Wunder
ist an sich ein wunderbarer Sprecher, doch auch er kann nur bedingt etwas
herausholen, wenn er sich als John Sinclair über den Geschmack von
alkoholfreiem Dosenbier auslassen muss. Auch Detlef Bierstedt als Bill Conolly
hat in der Szene, in der er einen flüchtigen Dämon verfolgen muss,
Dialogpassagen, die ihm die Schamröte ins Gesicht treiben müssten. Durch den
Tod von Karl-Heinz Tafel ist es leider auch notwendig geworden, einen neuen
Sprecher für Sir James zu finden. Leider versagt Achim Schülke auf ganzer
Linie. Hier kann man nur hoffen, dass er sich in den kommenden Folgen noch
erheblich steigert.
Fazit
"Das Höllenheer" ist ein weit unterdurchschnittliches Hörspiel, dass
sich leider dem Niveau der aktuellen Romanheftfolgen von Jason Dark annähert.
Das dies eindeutig besser geht, hat man bei den Classics mit den ersten elf
Folgen beweisen. Wenn es in dieser Form weitergeht, werde ich der Serie schnell
den Rücken kehren.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Juli 2016 2016-07-02 17:34:44