Wieder einmal bittet Inspektor Lestrade den Meisterdetektiv Sherlock Holmes um
Hilfe. Der Kleinkriminelle Hinkebein Hacky hat in der Nähe des Londoner Hafens
eine furchtbare Entdeckung gemacht: Untote treiben dort ihr Unwesen. Holmes
Interesse ist sofort geweckt. Bei einem nächtlichen Ausflug machen Holmes und
Watson eine erschreckende Entdeckung. Als kurz darauf ein echter Toter gefunden
wird, ist Holmes mehr als gefordert, um die Wahrheit herauszufinden.
Für die mittlerweile neunzehnte Folge der neuen Sherlock-Holmes-Fälle springt
Autor Andreas Masuth auf einen aktuellen Zug auf und konfrontiert den
Meisterdetektiv mit einer Schar lebender Toter. Ich war sehr gespannt darauf,
wie diese Geschichte am Ende aufgelöst wird. Und ich muss sagen, dass mich
Andreas Masuth absolut überzeugt hat. Sein Script ist durchdacht, logisch,
spannend und bekommt am Ende eine Wendung, mit der ich nicht unbedingt gerechnet
habe.
Sehr lobenswert ist einmal mehr die akustische Umsetzung des Abenteuers. Die
Schilderung von Hinkebein Hacky sowie die erste Konfrontation von Holmes mit den
lebenden Toten wurde sehr atmosphärisch, düster und spannend umgesetzt. Immer
wieder unterstreicht eine passende Musik die Szenerie. Das Hauptlob gebührt
einmal mehr auch den Sprechern. Über die Klasse von Christian Rode und Peter
Groeger als Holmes und Watson habe ich mich oft genug schon ausgelassen. Nur so
viel: Auch diesmal leben sie ihre Rollen mehr, als das sie diese sprechen. Dies
gilt insbesondere für die Frotzeleien zwischen Holmes und Watson. Auch die
Nebenrollen sind aber hervorragend besetzt. Gerald Paradies spricht überzeugend
den Hinkebein Hacky, während Frank Glaubrecht einen ausgezeichneten
Hafenmeister gibt, der gerne dem Whisky zuspricht. In weiteren Rollen sind
Sandrine Mittelstädt, Arne Eldholtz, Matti Wien und Alexis Krüger zu hören.
Auch sie machen ihre Sache ausgezeichnet.
Fazit
"Die Untoten von Tilbury" ist eine ganz ausgezeichnete Folge der neuen
Sherlock-Holmes-Abenteuer, die ihn spannend und glaubhaft mit der Welt der
Untoten konfrontiert. Bei aller Spannung kommt aber auch der Humor nicht zu
kurz, so dass die gut 75 kurzweiligen Hörspielminuten wie im Flug vergehen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. Juni 2016 2016-06-15 14:53:44