Faris Iskander ist Ermittler bei der SERV, einer Sonderermittlungseinheit für
religiöse Verbrechen in Berlin. Faris muss zu Beginn einen privaten
Schicksalsschlag hinnehmen, als er erfährt, dass seine Ex-Freundin brutal
ermordet wurde. Doch damit nicht genug. Ein mit einem Sprengstoffgürtel
bewaffneter Mann überbringt Faris eine Botschaft, im dem er ihm mitteilt, dass
er derjenige sein wird, der das nächste Mal auf den Auslöser drücken wird. Im
Verlauf der Ermittlungen gerät Faris in den Fokus seiner Kollegen. Scheinbar
hat ein alter Feind, einen perfiden Plan erdacht, um Faris zu vernichten. Dabei
schreckt der Killer auch vor Mord nicht zurück. Als auch noch seine Schwester
in die Hände des Killers gerät, muss Faris Kopf und Kragen riskieren, um nicht
auch sie zu verlieren.
Zum zweiten Mal lässt Kathrin Lange ihren Sonderermittler Faris Iskander und
sein Team auf der literarischen Thrillerbühne erscheinen. Und zum zweiten Mal
hat sie einen packenden und durchaus mitreißenden Thriller geschrieben, der den
Leser vom ersten Kapitel an fesselt. Die Jagd nach Faris Widersacher ist für
ihn und sein Team eine Herausforderung. Davon kann der Leser profitieren, der
mit einem guten Thriller belohnt wird.
Negative Kritikpunkte? "Gotteslüge" unterscheidet sich nur wenig vom
Aufbau und von der Struktur von Faris erstem Fall "40 Stunden".
Dadurch hatte ich ein uns andere Mal das Gefühl, die Story und den Plot bereits
zu kennen. Dieses Gefühl wird später auch durch das
Faris-kämpft-gegen-alle-Klischee verstärkt, das ein wenig aus dem
genretypischen Thrillerbaukasten kommt. Dafür kann Kathrin Lange am Ende mit
einer faustdicken Überraschung punkten, die einerseits ein fieser Cliffhanger
für den dritten Fall des Sonderermittlers ist, die aber andererseits
befürchten lässt, dass auch dieser Roman nach dem Schema der ersten beiden
verlaufen wird.
Fazit
Wem "40 Stunden" gefallen hat, der wird auch von
"Gotteslüge" nicht wirklich enttäuscht sein. Ein typischer Thriller,
der jedoch seine starken Momente hat und durchaus zu gefallen weiß. Jedoch
sollte Kathrin Lange aufpassen, nicht zu sehr in ein 08/15-Schema zu verfallen.
Das wäre schade, da Faris Iskander durchaus eine reizvolle Figur ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 17. April 2016 2016-04-17 14:15:55