Der Journalist Martin Fischer bekommt den Auftrag nach Afrika zu reisen und dort
eine Reportage über die Berggorillas zu machen. Er wittert die Chance seines
Lebens. Diese Chance wittert auch Andreas Schmitt. Der Staatssekretär im
Verteidigungsministerium hofft nach einem verpatzten Deal auf einen Neuanfang.
Als Martin im Kongo ankommt, gerät er in die Fänge des Warlords Robert Otega.
Doch damit nicht genug. Fischer muss erkennen, dass es im Kongo ganz
unterschiedliche Parteien gibt, die ein böses Spiel um die dortigen Rohstoffe
spielen. So sind es russische Oligarchen, deutsche Waffenhändler und
chinesische Investoren, die sich in Schwarzafrika positionieren möchten.
Nach diversen Psychothrillern legt Veit Etzold mit "Todesdeal" seinen
ersten Politthriller vor. Etzold weiß, wovon er schreibt, studierte er doch in
Boston und Shanghai, arbeitete in Europa und Asien und ist Berater des
Auswertigen Amtes. Leider sind all diese Referenzen kein Garant für einen
spannenden Thriller. Denn daran mangelt es nach meiner Meinung ganz gewaltig.
Sicher, das Thema ist hochaktuell und brisant. Aber Veit Etzold schafft es
nicht, diesen Plot mitreißend zu erzählen. Vielmehr zieht sich das erste
Drittel endlos in die Länge. In kurzen Kapiteln führt er seine Figuren ein,
ohne das irgendetwas Spannendes passiert. Danach wird es etwas besser, wobei
sich wirklicher Thrill bei mir nicht eingestellt hat.
Dazu trägt auch der hölzerne, oft belehrend wirkende Schreibstil seinen Teil
bei. Immer wieder werden Phrasen, Aussprüche und Ansichten der Charaktere
wiederholt. Hinzu kommt, dass mich keine der Figuren wirklich begeistern konnte.
Sie bleiben über die gesamte Länge eindimensional und klischeehaft. Und wenn
dann noch ärgerliche Sätze wie "Go!", befahl er in radebrechendem
englisch hinzukommen, mindert sich der Lesespaß doch ganz erheblich.
Fazit
"Todesdeal" ist mein erster Veit-Etzold-Roman gewesen. Ich vermute,
dass es auch mein letzter war, denn der Schreib- und Erzählstil hat mich leider
überhaupt nicht angesprochen. "Todesdeal" ist ein langatmiger,
spannungsarmer Thriller, dem eine gute Idee zugrunde liegt, dessen Umsetzung
mich aber nicht überzeugen konnte.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 05. Februar 2016 2016-02-05 17:16:39