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Joachim Kaiser: Harenberg: Das Buch der 1000 Bücher

Harenberg: Das Buch der 1000 Bücher

von Joachim Kaiser
Verlag: Harenberg Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Nachschlagewerk
ISBN-13 978-3-611-01059-1

Preis: 13,42 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. November 2024]
Mir hat das vorliegende Buch sehr gut gefallen. Es vereint 1000 wichtige Bücher von Kobo Abe bis Stefan Zweig. Das Auswahlkriterium wird von den Autoren folgendermaßen formuliert: wichtig, wegweisend und lesenswert. Aufgebaut ist das Buch nach Autoren. Jeder Artikel gibtr zunächst Auskunft über den Autor, wobei seine literaturgeschichtliche Wirkung ebenso beleuchtet wird wie seine Biographie. Am Ende der Kurzbiographie finden sich - wo es möglich ist - Literaturhinweise. Sodann findet sich mindestens ein Werk des besprochenen Autors. die Werkbesprechungen sind nach einem einheitlichen Prinzip aufgebaut: zunächst erfolgt eine kurze Einschätzung des Buches, daran schließen sich Abschnitte über Entstehung, Inhalt, Struktur und Aufbau an, bevor abschließend die literarische Wirkung untersucht wird. Bestimmte Begriffe aus der Literaturgeschichte finden sich innerhalb der Autoren. Dies ist zu kritisieren, da es dem Leser nicht leicht fällt, diese Begriffe aufzufinden. So findet sich etwa bei Truman Capote und seinem Klassiker "Kaltblütig" eine Abhandlung über den Tatsachenroman (Nonfiction novel). Dies ist ein interessanter Artikel, nur: wer nicht weiß, dass er sich zufällig in dem Abschnitt von Truman Capote befindet (der sicherlich "der" Autor dieses Genres ist), wird nicht fündig. Hier hätte in jedem Fall neben dem vorhandenen Werke- und Personenregister ein zusätzliches Genreregister Platz finden müssen. So findet sich etwa bei Dostojewski eine Abhandlung über Napoleon (weil sein Protagonist Rashkolnikow in "Schuld und Sühne" sich auf ihn und seine Ideen beruft) oder ein Artikel über Epilepsie, da Dostojewski an dieser Hirnkrankheit litt.
Aber, wenn man von diesen Mängeln absieht und konzediert, dass in einem Kanon die Auswahl der Autoren nicht immer nachvollziehbar und schlüssig ist (so kann man durchaus fragen, ob Donna Leons Krimis - so ansprechend sie sein mögen - zu den bedeutendsten 1000 Büchern gehören oder ob Johannes Mario Simmel in der Tat die Bedeutung hat, mit seinem "Es muss nicht immer Kaviar sein") hier aufgenommen zu werden). Aber dies sind Ansichten, die den Gesamtwert des wirklich verständlich geschriebenen und insgesamt hervorragenden Buches nicht mindern. Es gehört - trotz seines durchaus hohen Preises von 50 Euro - meines Erachtens in jeden Bücherschrank eines Literaturliebhabers.
Fazit
Sehr gutes literarisches Nachschlagewerk!
9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne9 Sterne

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Vorgeschlagen von Bernhard Nowak [Profil]
veröffentlicht am 28. Februar 2004

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