Darlegung der grundlegend tragenden Säule der KiTa Arbeit
Nicht nur während der Lektüre dieses verständlichen und fundiert vorgelegten
Buches ist und wird und bleibt deutlich: Die wertvollste Ressource (auch) für
eine erfolgreiche und gelingende Arbeit in einer Kindertagesstätte (und da es
um Kinder mit ihrem grundlegenden Vertrauensvorschuss gegenüber (fast) allen
Erwachsenen geht und da es im Blick auf Kinder um die Zukunft geht ist dies in
der KiTa von herausragender Bedeutung) sind vertrauensvolle Beziehungen. Mehr
noch, erwiesenermaßen zu Recht Beziehungen, die von Vertrauen geprägt sind.
Insofern geht es nicht nur um die Frage, wie man die eigene Kompetenz, die
eigene Leitungsaufgabe "noch ein bisschen" besser macht mit Vertrauen,
sondern andersherum wird ein Schuh daraus: Ohne eine vertrauenswürdige Person
auf Dauer zu sein (bei allen Fehlern, die auch passieren können) und ohne eine
Atmosphäre von Vertrauen wird die Arbeit in einer KiTa nicht wirklich
gelingen.
Das zweite Kapitel dieses Buches gilt es somit (ohne die anderen Inhalte zu
vernachlässigen), mit besonders offenen Augen und dem Versuch des tiefen
Verstehens zu lesen. Was genau bedeutet Vertrauen aus der Sicht des Kindes, aus
der Sicht der Eltern (die ja gefühlt zumindest ihr "Wichtigstes" in
"treue Hände" zu geben bereit sind) und aus der Sicht des KiTa Teams.
Und wie wird Vertrauen gebildet, gefestigt oder neu wiederhergestellt bei
Fehlern, die einen "Vertrauensverlust" nach sich ziehen?
Ein Prozess, der in der Regel unabdingbar mit der Person der Leitung verknüpft
ist. Natürlich können Defizite bei der Leitung in einem gewissen Rahmen und
für eine gewisse Zeit durch das Team aufgefangen werden, aber auf Dauer wird
die Atmosphäre im Team grundlegend von der Haltung der Leitung beeinflusst
werden und über kurz oder lang diese Spuren sich durch alle Arbeitsbereiche und
Außenkontakte einer KiTa ziehen, allein schon daher ist "DIE Sache mit dem
Vertrauen" und ihre hervorragende Bedeutung der Kompetenzen einer KiTa vor
allem auch verbunden mit der Funktion der Leitung der KiTa.
Momente, Elemente, die Armbrust und Noll sehr verständlich und sehr klar
herausarbeiten, deren zentrale Wichtigkeit jederzeit im Buch gesetzt ist. Vieles
ist wichtig als Beitrag zu einer guten Atmosphäre und einer gelingenden Arbeit
in einer KiTa, die den Kindern gerecht wird, das Team arbeitsfähig macht und
hält und die Erwartungen der Eltern (soweit diese das Vertrauen angehen)
erfüllt.
Angesichts der grundlegenden Vertrauensbereitschaft, die Kindern vor allem eigen
ist, sich der Aufgabe zu stellen, "dieser ungeschätzten mitschwingenden
Verletzlichkeit voller Achtung und Respekt zu begegnen und einen Weg zu weisen,
der das Schmerzvolle nicht erspart, aber für verdaubare Dosen sorgt". Was
in dieser Formulierung noch eher idealistisch klingt, nimmt im Folgenden des
Buches auch den Alltag in einer KiTa mit auf und verweist durchaus auf die
Hürden, die täglichen Herausforderungen, an denen ein Team, eine Leitung auch
hier und da punktuell scheitern kann. Wie dann reagiert werden sollte (im Rahmen
eines hohen Maßes der Kompetenz der Selbststeuerung, die gerade für die
Leitung vorausgesetzt werden muss), auch das ist Teil der dargebotenen
Inhalte.
Ebenso, wie ganz praktische Übungen und Instrumente reflektiert vorgestellt
werden, in ihrem Nutzen, in ihrer Praxis und in ihren Folgen vor Augen geführt
werden. Märchen, Poesie, die Dialektik von Angst und Vertrauen,
Vertrauensübungen, die Autoren prägen für diese praktischen Instrumente den
Begriff "Landschaften" (...des Vertrauen in einer KiTa) und führen
den Leser so Schritt für Schritt auf den Weg, den Begriff "Vertrauen"
genau zu verstehen, ihn differenziert zu erfassen, ihn durch Übungen in
"Landschaften" herzustellen und durch den Alltag und auch Krisen zu
bewahren.
Fazit
Am Ende kann man erkennen das gilt: Je mehr Vertrauensbildung erreicht wird, je
mehr Vertrauensräume sich erschließen, desto besser gelingt das gemeinsame
"dem Leben entgegen gehen". Für das dieses Buch in bester Weise, wie
die Autoren es benennen, ein "Geländer" darstellt.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 30. März 2016 2016-03-30 11:31:05