Angebote in und für "Randorte der Gesellschaft"
Bei Weitem geht es im Blick auf die "Randbezirke der Gesellschaft"
nicht um eine rein geographische Zuordnung und ebenfalls wird im Blick auf
suchterkrankte Menschen, Obdachlose, Behinderte, Gefängnisinsassen im Buch
nicht über weit verbreitete Erwachsenenbildungsangebote im Sinne von Hobby,
Auffrischung von Fremdsprachkenntnissen oder ähnlichem referiert.
"Grundbildung", und das zu einem gewichtigen Teil im Blick auf
Angebote zur Alphabetisierung, ist das eine Stichwort, das den roten Faden des
Buches mitgestaltet, ergänzt durch die Frage, wieweit solche vielfach
vorhandenen Randgruppen der Gesellschaft überhaupt als Adressaten für eine
(Grund-) Bildungsarbeit wahrgenommen werden.
Im Verlauf der intensiven Beschäftigung im Buch mit diesen Leitfragen stellen
die Autoren zudem (und nutzen diese) Methoden vor, mit denen das Ungleichgewicht
der Bildungsangebote empirisch gefasst werden kann. Aus all dem heraus ergibt
sich so durch und nach der Lektüre des Werkes ein geschärfter Blick für
zunächst eine erschreckend hohe Zahl an Menschen, die aus den verschiedensten
Gründen heraus Schwierigkeiten im Sinne einer Grundbildung und Alphabetisierung
in sich tragen (allein 15% eines jeden Schülerjahrgangs verlassen die
Sekundarstufe I des Bildungssystems ohne als "sicher" zu bezeichnenden
Schriftsprachenerwerb). Ebenso werden prägnant "Lücken im System"
deutlich, beginnend schon mit einer bis zum aktuellen Zeitpunkt eher
mangelhaften Erfassung dieser "Randbezirke" von Alphabetisierung und
Grundbildung.
Auf der einen Seite arbeiten die Autoren somit stringent heraus (im Buch am
Beispiel Hamburgs), dass große Bildungslücken, was die Grundbildung angeht, im
Land noch zu finden sind und zum anderen legen sie fundiert und überzeugend
durch empirisches Material dargelegt heraus, dass dieser Missstand noch nicht
einmal erfasst, nur am Rande beachtet bis dato in keiner Form systematisch
angegangen wird. Das es notwendig ist, den "Bildungsbrachen eine
Chance" zu geben, und zwar umgehend. Wie das gehen könnte (anhand so
mancher, leider nicht verbreiteter und noch nicht strukturell ausgereifter
Angebote) und wo dies stattzufinden hätte, all dies legen die Autoren empirisch
belegt und Schritt für Schritt auf die verschiedenen Bereiche der
"Randbezirke" bezogen im Buch vor.
Fazit
Somit bietet dieses Werk ein praktikables, umgehend nutzbares Instrumentarium,
durchdekliniert am Stadtstaat Hamburg, das zunächst zu einer differenzierten
kommunalen Berichterstattung zu führen hätte (und kann), wie die Autoren
abschließend formulieren und zum anderen werden jene Voraussetzungen benannt,
die geschaffen werden müssten, um der "Bildungsbrache" Herr zu
werden.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 17. März 2016 2016-03-17 13:10:09