Lisa Lorenz lebt nach der Trennung ihrer Eltern mit ihrer Mutter und deren neuem
Lebensgefährten in England in der Gegend von York. Die Familie ihrer Mutter hat
nicht nur englische, sondern auch schottische Wurzeln, wie Lisa bald erfährt.
Das Mädchen entwickelt im Haus der Großmutter engen Bezug zu Übersinnlichem,
verknüpft mit der Familiengeschichte. Die eigenartige Nachbarin muss einfach
eine Hexe sein; ein Brandfleck im Obergeschoss kann nur magische Ursachen haben
und nicht etwa auf die marode Installation zurückzuführen sein. Im näheren
Umkreis muss es weitere übersinnliche Phänomene und mediale Begabungen geben.
Ein Geheimgang zum Nachbarhaus lässt Lisas Phantasie rotieren, verstärkt durch
Hausmädchen Roses Hang zum Übersinnlichen. Neben dem Schuss Magie in ihrem
Leben besteht Lisas Alltag aus Schwärmerei für den charismatischen Ben,
Schultheaterproben (passend wird Romeo und Julia geprobt) und dem unter Mädels
üblichen Gezicke. Offenbar wird an Lisas Schule sogar mit magischen Mitteln
gedisst. Eine der übelsten Intrigantinnen an Lisas Schule scheint Ashley zu
sein, die vor nichts zurückschreckt und bisher immer ungestraft davongekommen
ist. Zu Lisas großem Ärger ergreift ihr Idol Ben Ashleys Partei und
entschuldigt ihre Untaten.
Als eine Klassenfahrt nach Edinburgh ansteht, bedeutet das für Chor und
Theatergruppe der Schule zunächst Probenstress. Nach der Ankunft ihrer
englischen Gäste warten die Edinburgher Gastgeber mit einem überraschenden
gemeinsamen Projekt auf. Lisa hat kurz vor der Abreise erfahren, dass ihre
Großeltern in Schottland lebten und Lisas Großvater ein geradezu legendärer
Ruf als Freiheitskämpfer gegen die britische Herrschaft in Schottland
vorauseilt. Wenn auch die Heimlichtuerei zuvor die Geschichte der Großeltern
erst so interessant wirken ließ. Auf ihre Familiengeschichte und ihre
schottischen Wurzeln kann Lisa nur stolz sein. Wie passend, dass sie nun vor Ort
in Edinburghs Katakomben dem Fluch nachspüren kann, der auf ihrer Familie
lastet. Die gerade stattfindenden Highland Games bedienen stilgerecht Wünsche
der Teenager-Mystery-Fans unter den Lesern, die für ganze Kerle im Schottenrock
schwärmen. Ein weiterer Zufall führt Lisa mit einem beneidenswert charmanten
und gutaussehenden jungen Schotten zusammen, der sie bei ihren nächtlichen
Alleingängen in Edinburgh unterstützt.
Band 1:
Der Fluch von Cliffmore
Fazit
Lisa zeigt sich als originelle, schlagfertige Heldin, die anfangs unnatürlich
brav gegenüber Eltern und Lehrern wirkt und durch schlimmstem Liebeskummer
hindurch schließlich Züge eines Super-Womans entwickelt. Mystery-Anteil, ein
düsteres Familiengeheimnis und schlagfertige Dialoge fügen sich hier zu einer
spannenden Geschichte für Leserinnen ab 12, in die auch ohne Kenntnis des
ersten Bands problemlos hinein zu finden ist.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 21. Februar 2016 2016-02-21 09:10:06