Raven offenbart sich Faith und erzählt ihr, wie er zum gefallenen Engel wurde
und was er fortan im Körper eines Massenmörders erdulden musste. Parallel dazu
ist Brandolf Welf auf der Isle of Man, um eine mysteriöse Mordserien an
Männern aufzuklären. In einer Kneipe legt er sich mit einer Rockergang an, die
kurz darauf auch die Bekanntschaft mit Morna machen, einer Frau, die ihre
Verehrer zu einem ganz besonderen Tanz bittet.
Die positiven Veränderungen, welche schon die letzte Folge "Ketten
Jack" ausgezeichnet haben, machen sich auch in Folge 8 der Van Helsing
Chroniken bemerkbar. Der Hörer wird wieder durch zwei parallele
Handlungsstränge geführt, die diesmal auch unterschiedlich aufgebaut sind und
entsprechend wirken. Die Story vom Raven trifft den Hörer persönlich, da sein
Schicksal sehr anschaulich und intensiv geschildert wird. Der Plot auf der Isle
of Man ist eher die actionlastige Sequenz, die mit einer guten Portion
glaubwürdigem Humors gewürzt wurde.
Das beide Parts so gut funktionieren, liegt auch an den Sprechern. In
allererster Linie muss hier David Nathan genannt werden. Er stand zum Zeitpunkt
der Produktion vor neun Jahren noch am Anfang seiner Hörspielkarriere und
stellt schon hier mehr als eindrucksvoll unter Beweis, warum er vielleicht DIE
deutsche Synchron-, Hörbuch- und Hörspielstimme ist. Die Geschichte von Raven
bringt er in einer Eindringlichkeit rüber, dass man ihm sein Schicksal zu jeder
Sekunde abnimmt. Auf der anderen Seite kann Thomas Danneberg mit tollen
Sprüchen als Brandwolf Welf für einige humorige Momente sorgen. In weiteren
Rollen wissen u.a. Nana Spier (Faith), Barbara Stoll (Erzählerin) oder Thomas
Nero Wolff (Christopher) zu gefallen.
Auch die Soundkulisse ist sehr gut. Sie sorgt für die richtige Untermalung,
kann die gruseligen Momente deutlich hervorheben und auch in musikalischer
Hinsicht überzeugen.
Fazit
"Tanzender Tod" ist ein spannendes Gruselhörspiel. Vielleicht ist der
Plot um Morna inhaltlich nicht so spektakulär, aber der Plot um Raven gleicht
dies allesamt aus. Und durch die tolle akustische Umsetzung gibt es hier gut 75
Minuten feinste Hörspielunterhaltung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 18. Februar 2016 2016-02-18 17:01:42