Durch eine Verkettung ungewöhnlicher Ereignisse hat Goiko Schulz zusammen mit
der Fahrradkurierin Kira die Chance, den Jungfernflug vom Berliner Flughafen BER
nach New York zu erleben. Für Goiko, der in seinem Leben nur wenig erreicht
hat, ist dies ein einschneidendes Erlebnis. Umso mehr, als unmittelbar nach der
Eröffnung des Flughafens und während der Startphase seines Fluges ein
Raumschiff auf die Landebahn knallt. Doch das ist erst der Anfang. Eine
Handyhülle rettet ihm das Leben und von einer Art intelligentem Schleim wird er
zu einem weiteren Raumschiff gebracht. Sehr schnell muss Goiko erkennen, dass
die Zukunft der Menschheit in seiner Hand liegt, denn er soll die Menschheit vor
dem intergalaktischen Verbrauchergerichtshof vertreten.
Der Kabarettist und Autor Horst Evers legt mit seinem neuen Buch eine skurrile,
humorvolle und stellenweise extrem abgedrehte Geschichte vor. Wer Evers'
frühere Werke, insbesondere die Kurzgeschichten kennt, wird zunächst etwas
verwundert die Augen reiben, dass er die Leser hier mit einer SF-Geschichte
überrascht. Lässt man sich darauf ein, wird man mit einen Kosmos toller
Figuren und augenzwinkernder Seitenhiebe belohnt. Immer wieder musste ich
herzhaft lachen, als zum Beispiel das Raumschiff, mit dem Goiko mitfliegt, wie
ein Berliner Busfahrer spricht. Wer einmal das Vergnügen hatte, sich mit diesem
Verkehrsmittel fortzubewegen, bekommt hier einen herrlichen
Wiedererkennungswert. Und wer wissen will, warum die Verantwortlichen des
Berliner Flughafens nie eine Chance hatten, muss den Roman sowieso lesen.
Ich bin wahrlich kein großer SF-Fan, aber nach der Lektüre von "Alles
außer irdisch" kann ich für mich sagen, dass mich Horst Evers wieder sehr
humorvoll unterhalten hat. Im Stil von Douglas Adams erzählt er eine SF-Story,
die er mit abgedrehten Ideen, etwas Gesellschaftskritik und einer Portion Humor
gewürzt hat.
Fazit
"Alles außer irdisch" ist ein Roman, an dem sich die Geister scheiden
werden. Mich hat der Humor von Horst Evers einmal mehr angesprochen und auch
dass Spannungsgefühl ist recht gut ausgeprägt. Wer eine Vorliebe für komplett
abgedrehte Geschichten hat und zudem wissen will, wie viele Beschreibungen es
für das Wort Dummkopf gibt, ist bei "Alles außer irdisch" sehr gut
aufgehoben.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. Januar 2016 2016-01-29 16:59:25