Rachel Wiltshire steht kurz vor dem Studium, als sie sich mit ihren Freunden zu
einem letzten gemeinsamen Essen verabredet. Alle sind dabei. Darunter auch
Jimmy, ihr bester Freund aus Kindertagen, ihr Freund Matt und ihre beste
Freundin Sarah. Doch dann passiert ein Unglück und Jimmy stellt Rachels Leben
über sein eigenes. Fünf Jahre später kehrt sie anlässlich von Sarahs
Hochzeit in ihren Heimatort zurück. Von den schmerzlichen Erinnerungen
übermannt, bricht sie zusammen. Als sie im Krankenhaus erwacht, erlebt sie eine
Überraschung, denn Jimmy steht putzmunter vor ihr.
"Die Achse meiner Welt" ist der Debütroman der in Herfordshire
lebenden Autorin Dani Atkins. Es ist ein Roman, der den Leser von der ersten
Seite an gefangen nimmt. Die Autorin nimmt sich die Zeit, um ihre Geschichte
aufzubauen und zu schildern, wie Rachel die Zeit nach dem Unfall verbringt hat.
Das sorgt dafür, das der Leser ebenso überrascht wie Rachel ist, als diese
wieder zu sich kommt und erfährt, dass es Jimmy gut geht. Und genau aus diesem
Konfliktpunkt bezieht der Roman seine unglaubliche Spannung. Was ist die
Erklärung für die Ereignisse? Allerdings muss man buchstäblich bis zur
letzten Seite auf eine Antwort warten.
Genüsslich kostet Dani Atkins diese Spannung aus und erzählt eine
Liebesgeschichte, in der natürlich Matt und Jimmy eine zentrale Rolle spielen.
Dabei stört es auch nicht, dass die Figuren, allen voran Jimmy, sehr klischee-
und schablonenhaft agieren. Jimmy entpuppt sich als der heimliche Held dieser
Geschichte, der seine Gefühle und seine Wünsche zum Wohl von Rachel immer
wieder zurückstellt. Und gerade weil er so klischee- und schablonenhaft ist,
kann sich der Leser mit ihm identifizieren.
Und so bangt und rätselt man mit. Bei dieser Art von Geschichten gibt es am
Ende nur zwei Varianten: die, die den Leser enttäuschen und die, die den Leser
zu Tränen rühren. "Die Achse meiner Welt" gehört eindeutig in die
zweite Kategorie - auch wenn ich geahnt habe, wie die Geschichte ausgehen wird.
Fazit
Wie bewertet man einen Roman, den man kaum aus der Hand legen kann und dessen
Ende einen tief berührt? Klarer Fall - mit der bestmöglichen Bewertung. Auch
wenn "Die Achse meiner Welt" keine wirklich neue Geschichte erzählt
und die Figuren etwas abgedroschen sein mögen - der Roman hat mich komplett
begeistert. Genau das ist es, was ich erleben möchte, wenn ich in eine
Geschichte eintauche.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 09. Januar 2016 2016-01-09 18:00:20