Nach ihrem Abenteuer in Tschernobyl sorgt eine neue Chiffre des Hackers Tron
dafür, dass Georg Brand alias T.Rex und sein Freund Kim diesmal in heimischen
Gefilden bleiben. Die Spur führt sie diesmal nach München, wo sie den Tod des
bayrischen Königs Ludwig II. untersuchen. Dabei wird eine Geheimloge auf T.Rex
und Kim aufmerksam, die ihre Hilfe benötigt.
Folge 61 der Hörspielserie Offenbarung 23 ist in fast allen Belangen eine
Enttäuschung. So ist der Inhalt ausgesprochen platt und langweilig. Die hier
vorgetragenen Spekulationen um die Frage, ob der Erbauer des Schlosses
Neuschwanstein ermordet wurde sind so alt und abgedroschen, dass es
schwerfällt, als Hörer eine gute Stunde aufmerksam dabeizubleiben. Zumal die
Story an sich auch nicht überzeugen kann und an manchen Stellen nicht über das
Niveau eines Kinderhörspiels hinauskommt (insbesondere am Ende).
Auch die akustische Umsetzung ist nur teilweise gelungen. Die musikalische
Untermalung passt schon, aber die Geräuschkulisse der einzelnen Szenen ist
stellenweise äußerst dürftig. So hat man zum Beispiel bei einer Szene, die in
einem ICE spielt, das Gefühl, dass T.Rex und Kim eher in einem hermetisch
abgeschirmten Raum sitzen.
Die bekannten Sprecher wie Alexander Turrek oder Peter Flechtner agieren
hingegen gewohnt souverän. Als Gastsprecher ist unter anderem der bekannte
Schauspieler und Synchronsprecher Volker Brandt (dt. Stimme von Michael Douglas)
dabei, der als verschlagener Arzt Bernhard von Gudden brilliert.
Fazit
"Ludwig II." ist definitiv eine der schwächsten Folgen im
Offenbarung-23-Universum. Die Story wärmt nur alte Verschwörungstheorien und
kann auch in der Rahmenhandlung nicht wirklich überzeugen. Selbst für
eingefleischte Stammhörer ist diese Episode eine Enttäuschung.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 09. Januar 2016 2016-01-09 17:57:15