In einem New Yorker Schlachthof machen die Mitarbeiter eine grausige Entdeckung.
In einem Eiskeller finden sie eine tiefgefrorene Leiche. Für Detektiv Sergeant
Caruso ein klarer Fall von Selbstmord. Das sieht der Amateurkriminologe
Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van Dusen jedoch ganz anders. Zusammen mit seinem
Chronisten, dem Reporter Hutchinson Hatch, versucht er, das Rätsel zu lösen.
Zumal auch die Mafia, in Person der Patronin La Mamma, ein Interesse an dem Fall
hat. Als ein weiterer Mord geschieht ist für Van Dusen klar, dass er sich
beeilen muss, um den Fall zu lösen.
"Professor van Dusen taut auf" ist der dritte Fall der neuen
Van-Dusen-Fälle. Sehr schön ist, dass er sich auf den Klassiker "Van
Dusen und der Mafia-Mord" bezieht. Jedoch ist trotz der Tatsache, dass
Autor Marc Freund bei diesem Script eng mit Van-Dusen-Erfinder Michael Koser
zusammengearbeitet hat ein Rückschritt zu verzeichnen.
Zum einen zieht sich der Fall in die Länge. Es gelingt Marc Freund nur bedingt,
den Spannungsbogen so hoch zu halten, dass man gespannt auf die Auflösung
lauert. Zum anderen ist da noch Bernd Vollbrecht, der mich in dieser Folge nicht
überzeugen konnte. Sicher ist es unfair immer wieder Sprecherlegende Friedrich
W. Bauschulte zu erwähnen, der die Denkmaschine so genial verkörpert hat.
Andererseits muss sich Bernd Vollbrecht nun mal diesem Vergleich stellen und da
bleibt nach meiner Einschätzung festzustellen, dass es ihm noch nicht gelungen
ist, den richtigen Ton für den Professor zu treffen. Weniger ist oft mehr und
so lautet mein Rat an Bernd Vollbrecht, sich als Sprecher ein wenig
zurückzunehmen.
Die anderen Sprecher können dagegen überzeugen. Nicolai Tegeler gefällt mir
als Hutchinson Hatch gut, auch wenn die Wortgefechte mit Caruso ebenfalls ein
wenig zurückhaltender hätten sein können. Auch Hildegard Meier als La Mamma
gefällt und mit Christian Brückner, Horst Naumann oder Eckart Dux ist diese
Folge äußerst prominent besetzt.
Der ein wenig ins countryhafte gehende Soundtrack ist sicherlich nicht schlecht,
passt aber nicht so ganz zum Schauplatz New York.
Fazit
Im direkten Vergleich mit der zweiten Folge ist "Professor van Dusen taut
auf" ein Rückschritt. Einige Längen im Script und die nicht ganz
überzeugende Hauptfigur minimieren den Hörspaß, ohne dafür zu sorgen, dass
diese Episode wirklich schlecht ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 07. Oktober 2015 2015-10-07 17:54:36