Auf der Rückfahrt von einer Vortragsreihe hat Oberinspektor John Sinclair das
Gefühl verfolgt zu werden. Und in der Tat wird er von einem Reiter verfolgt,
der eine Sense bei sich trägt. Als sein Rover eine Panne hat, trifft John in
einer alten Burgruine auf Hank Gorman. Von ihm erfährt John, dass es sich bei
dem mysteriösen Reiter um den Seelenjäger handelt, der den Menschen ihre Seele
raubt. Auch Gormans Schwester gerät ins Visier des Reiters. Sinclair
beschließt, dem Seelenreiter das Handwerk zu legen.
Nach zwei wirklich ausgezeichneten John-Sinclair-Romanen ist jetzt wieder
Chefautor Jason Dark an der Reihe. Und damit besteht für den Leser wieder die
Gefahr, einen Qualitätsabsturz erster Güte zu erleben.
Ganz so drastisch fällt dieser aber nicht aus. Sicher, sprachlich bleibt auch
dieser Roman deutlich hinter den Werken der Gastautoren zurück. Hölzerne
Dialoge, die permanent mit Ach... beginnen sind zum Beispiel ein kleines
Ärgernis. Ebenso das Wort auch, das Jason Dark scheinbar so liebt hat, dass er
es wieder und wieder verwendet. Jedoch ist der Roman stilistisch nicht so
miserabel wie die letzten Werke. Dafür kann der Schöpfer der Sinclair-Serie
mit einer Story punkten, die zwar ebenfalls nicht an die beiden letzten Werke
heranreicht, die jedoch insbesondere am Ende schon ein recht gutes
Spannungspotential enthält.
Fazit
Auch wenn "Der Seelenjäger" nicht die Güte der beiden letzten
Sinclair-Romane besitzt, ist der Roman von Jason Dark nicht so schlecht, wie die
letzten Werke aus seiner Feder. Trotzdem finde ich die sprachlichen Unterschiede
immer noch gravierend. Zumal es mir einfach nicht verständlich ist, warum Jason
Dark so hölzern und wirklich schlicht schreibt. Es ging doch früher besser.
Zumindest ist meine Angst vor seinem nächsten Roman nicht mehr ganz so groß.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 10. Juni 2015 2015-06-10 17:33:01