John Sinclair wartet nach seinem Abenteuer in Mexico ("Königin der
Ghouls") auf seinen Heimflug, als ihn ein Anruf seines Vorgesetzten Sir
James Powell ereilt. Dieser gibt John den Auftrag nach Brasilien zu reisen, da
die dortigen Behörden um Amtshilfe gebeten haben. Bei seiner Ankunft wird John
vom mürrischen Polizisten Moreira recht unfreundlich empfangen. Er erfährt,
dass inzwischen über siebenhundert Menschen verschwunden sind. Dort trifft John
auf die Anwältin Claire Blake, deren Vater Sean und deren Bruder Matthew
ebenfalls verschwunden sind. John Sinclair, Moreira und Claire begeben sich in
den Regenwald, wo sie recht bald erkennen müssen, dass sich die Natur nicht
alles gefallen lässt, was die Menschen ihr antun.
Mit "Kogans Rache" ist Daniel Stulgies ein wirklich toller
Sinclair-Roman gelungen. Weiterhin bestätigt der Roman die Tatsache, dass die
Gastautoren ein echter Gewinn für die Serie sind. Mehr noch. Auch Daniel
Stulgies setzt das um, was den letzten Werken von Jason Dark konsequent fehlte:
ein Stil, der jenseits des sprachlichen Niveaus jeder Promicontainersendung
liegt. Vielmehr erzählt Daniel Stulgies eine spannende und actionreichen
Geschichte, die sehr gekonnt mit Elemente des Rattenfängers von Hameln spielt,
aber durchaus auch ein paar Anleihen bei Jurassic Park nimmt. Und die vor allem
aufs Allerbeste unterhält.
Auch stilistisch macht Daniel Stulgies keine Fehler. Die bildhafte Beschreibung
des Dschungels gibt dem Leser das Gefühl unmittelbar dabei zu sein. Auch die
Dialoge kommen auf den Punkt und klingen nicht so, das würden zwei
ferngesteuerte Marionetten miteinander reden.
Am Ende gibt es dann noch einen ganz besonderen Cliffhanger, denn die
Ankündigung, dass bald etwas Besonderes passieren wird, schürt die Erwartung
und die Vorfreude auf die nächsten Romane. Verbunden damit ist die Hoffnung,
dass die nächsten beiden Werke, die wieder aus der Feder von Serienerfinder
Jason Dark stammen, nicht ganz so stümperhaft sind wie die letzten Werke.
Allerdings ahne ich nichts Gutes...
Fazit
"Kogans Rache" liest sich so, wie man es von einem Sinclair-Roman
erwartet: flüssig und außerordentlich spannend. Daniel Stulgies hat im
brasilianischen Regenwald ein tolles Horrorszenario erdacht, dass rundum Spaß
macht. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Roman aus seiner Feder!
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 08. Juni 2015 2015-06-08 16:52:37