Mehr durch Zufall lernt Johnny Conolly ein junges Mädchen namens Alice Quinn
kennen, in das er sich Hals über Kopf verliebt. Die beiden verabreden sich für
den nächsten Tag zu einer Karnevalsparty in einer stillgelegten Fabrik. Auf
dieser Party fällt Johnny eine besonders bleiche Frau auf, die einen
unangenehmen Duft verströmt. Johnny folgt ihr und muss erkennen, dass sie mit
Alice gemeinsame Sache macht. Sie überwältigen den Jungen, der für eine
Sünde seines Vaters Bill Conolly bestraft werden soll. Kann Oberinspector John
Sinclair den Sohn seines besten Freundes retten?
Wenn man denkt es geht nicht mehr schlimmer ist wieder Dienstag und ein neuer
Roman von Jason Dark erscheint. Mit Band 1922 ist ein weiterer Tiefpunkt der
Serie erreicht. Vielleicht der endgültige Tiefpunkt, denn waren die letzten
Romane von Jason Dark zumindest von der Idee her recht brauchbar, ist "Die
Bleiche aus dem Totenhaus" auch unter diesem Aspekt ein absoluter
Fehlschlag. Diesmal ist die Story nicht nur komplett spannungsarm, vielmehr
kommen auch inhaltliche Ärgernisse dazu. Zum einen wird dem Leser x-mal
mitgeteilt, dass es Bill Conolly nicht mehr rechtzeitig nach Hause schafft, zum
anderen gibt es zum Himmel schreiende Unstimmigkeiten Ein Beispiel: Während
eines Telefonats mit Sheila Conolly erfährt John, wo sich Johnny befindet. Er
teilt ihr mit, das sie in der Nähe eben dieses Parks sind. Dann müssen sie auf
einmal durch die halbe Stadt fahren und John kommt zu spät am Tatort an.
Dies alles ist wieder mit einem Schreibstil gepaart, den ich meiner
fünfzehnjährigen Tochter um die Ohren hauen würde, wenn sie mit einem solchen
Aufsatz nach Hause kommen würde. Es ist wirklich eine reife Leistung, wie oft
Jason Dark es schafft in einem Roman die Worte auch, immer, sehr und eigentlich
unterzubringen. Dabei sind dies Wörter, die ein Autor tunlichst vermeiden
sollte. Das auch die Dialoge wieder so klingen, als lasse Jason Dark zwei
Roboter der Augsburger Puppenkiste miteinander sprechen, ist nur noch das
iTüpfelchen auf diesen, im wahrsten Sinne des Wortes, Horrorroman.
Fazit
Nach wie vor ist es mir vollkommen schleierhaft, wie Woche für Woche solch ein
Schund an den Leser weitergegeben werden kann, zumal die letzten Romane aus den
Serien Professor Zamorra und Maddrax ja gezeigt haben, dass es nicht so sein
muss. Auch die beiden Sinclair-Romane von Timothy Stahl konnten überzeugen.
Einmal mehr stellt sich mir die Frage, ob die Romane von Jason Dark überhaupt
ein Lektorat sehen. Auch wenn ich in früheren Jahren ein großer Bewunderer des
Autors war, komme ich nicht umher zu sagen, dass dieses Werk eine schallende
Ohrfeige für jeden Leser ist. Recht und billig wäre es, wenn jeder Käufer
sein Geld zurückbekäme.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 13. Mai 2015 2015-05-13 17:09:27