In seinem neuesten Fall geht es für Oberinspektor John Sinclair nach
Schottland. In der Heimat der Tierärztin Maxine Wells und des Vogelmädchens
Carlotta gibt es einen Wald mit einem ganz besonderen Baum. Auf diesen hat es
auch die Vampirdame Justine Cavallo abgesehen, die sich ganz besondere
Unterstützung geholt hat: Zwei Hexen, mit deren Hilfe sie den Geisterjäger an
den Rand seiner Kräfte treibt.
Nachdem in den letzten beiden Wochen Gastautor Timothy Stahl einen wirklich
guten Job gemacht hat, ist jetzt wieder Serienerfinder und Hauptautor Helmut
Rellergerd alias Jason Dark am Start. Leider bestätigt sich auch hier wieder,
was ich bei den letzten von ihm verfassten Roman geschrieben habe. Inhaltlich
ist auch „Vampirwald“ ein ausgesprochen guter und spannender Sinclair-Roman.
Was allerdings stilistisch hier abgeliefert wird, kommt an vielen Stellen kaum
über das Niveau eines minderbegabten Hauptschülers hinaus und ist einem
erfahrenen Autor, einem renoviertem Verlag und nicht mal mit dem Genre Heftroman
an sich würdig. Gerade in den Dialogen offenbaren sich Mängel, die wirklich
mehr als ärgerlich sind. Beispiel:
„Wir haben die Entdeckungen bisher vermeiden wollen und es auch geschafft.
jedenfalls muss das für uns nicht zum Negativen sein, mehr will ich nicht
sagen.“ Aha, klingt ja wirklich lebensnah. Aber auch unnütze Aussagen wie:
Inzwischen war etwas Nebel aufgekommen und nahm uns die Klarheit der Sicht oder
„Das denke ich mir. Aber ich denke da an etwas anderes.“ sind nicht dafür
geeignet, das Spannungspotential der Geschichte auszunutzen.
Leider sind solche und andere Sätze keine Seltenheit. Wieder einmal stellt sich
mir die Frage, warum dieser „Mist“ so durch ein Lektorat geht. Das es auch
anders gehen kann, haben ja die letzten beiden Romane gezeigt.
Fazit
Leider knüpft „Vampirwald“ stilistisch da an, wo „Miss Magic“
aufgehört hat. Die Romane von Jason Dark entpuppen sich leider zu einem echten
Ärgernis. Zwar kann die Story gefallen, aber die stilistische Umsetzung ist
wirklich ein Grund, sein Geld zurückzuverlangen. Das dies kein grundsätzliches
Problem des Heftroman-Genres ist, beweist Woche für Woche Perry Rhodan. So
einen sprachlichen Schund habe ich da noch nicht bekommen. Hier ist Bastei
dringend in der Pflicht Abhilfe zu schaffen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Mai 2015 2015-05-02 18:59:14