Über seine langjährige Freundin Penny De Witt kommt der Reporter Hutchinson
Hatch an einen interessanten Fall. In einem alten Haus am Rand der Klippen soll
es immer wieder spuken! Als Pennys Cousin in diesem Haus unter mysteriösen
Umständen ums Leben kommt, ist Hatch's Interesse geweckt. Die beiden verbringen
eine Nacht in dem Haus und werden dabei mit geisterhaften Vorkommnissen
konfrontiert. Als es am nächsten Morgen einen weiteren Toten gibt, kann nur
noch einer den Fall lösen: Die Denkmaschine Professor Dr. Dr. Dr. Augustus van
Dusen!
Die Freude war groß, als vor einiger Zeit bekannt wurde, das Van-Dusen-Erfinder
Michael Koser an neuen Fällen seines legendären Kriminalisten arbeitet, der im
Rundfunk der 70er und 80er große Erfolge feiern konnte. Da die alten Hörspiele
derzeit eine Renaissance erleben und vom Label Highscore Music neu
veröffentlicht werden, lag es auf der Hand, auch neue Fällen folgen zu lassen.
Allerdings liegt die Messlatte ziemlich hoch, da die beiden damaligen Sprecher
Friedrich W. Bauschulte (Prof. van Dusen) und Klaus Herm (Hutchinson Hatch) ihre
Paraderollen legendär gesprochen haben. Hinzu kommt natürlich auch, dass sich
das neue Van-Dusen-Duo der Hörspielkonkurrenz von Sherlock Holmes und Dr.
Watson stellen muss. Und da sind Christian Rode und Peter Groeger derzeit das
Maß aller Dinge.
Nach einer eigenen Idee hat Michael Koser zusammen mit dem hörspielerfahrenen
Marc Freund einen guten und durchaus kniffligen Fall erdacht, der zwar noch Luft
nach oben hat, aber durchaus für spannende und unterhaltsame Hörspielminuten
sorgt. Für die Hauptrollen wurden mit Bernd Vollbrecht (Prof. van Dusen) und
Nicolai Tegeler (Hutchinson Hatch) zwei erfahrene Sprecher verpflichtet. Von
diesen macht vor allem Nicolai Tegeler seine Sache richtig gut, zumal seine
Stimme der von Klaus Herm recht ähnlich ist. Auch Bernd Vollbrecht macht seine
Sache nicht schlecht und müht sich redlich, kommt aber bisher weder an
Friedrich W. Bauschulte heran, noch hat er die liebenswerte Arroganz in der
Stimme, wie sie Christian Rode als Sherlock Holmes perfektioniert hat. Und auch
das frozzelige Kappeln, das Rode und Groeger bis ins Detail auskosten, kommt bei
Van Duse und Watch hier noch nicht so gut zum Tragen. Auch da waren die alten
Sprecher noch im Vorteil.
Erschwerend für die beiden Sprecher kommt bei dieser Folge noch hinzu, das
Christian Rode und Peter George in zwei kleinen Nebenrollen dabei sind und mir
sogar den Eindruck vermittelt haben, eine klitzekleine Spur präsenter zu sein.
Sehr gut sind die weiteren Rollen besetzt, bei denen vor allem Vera Bank als
Penny De Witt und Luise Lunow als Emily Adams überzeugen können.
Die akustische Umsetzung ist sehr zurückhalten und ähnelt sehr den alten
Folgen, was ich als sehr angenehm empfinde. Umso wichtiger ist es, dass Bernd
Vollbrecht noch als Professor van Dusen zulegt.
Fazit
Der Neustart der Professor-van-Dusen-Fälle ist durchaus gelungen, auch wenn es
noch sowohl bei den Geschichten, als auch bei der stimmlichen Umsetzung der
Hauptfigur noch Luft nach oben gibt. Trotzdem freue ich mich, dass Van Dusen
wieder da ist!
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. April 2015 2015-04-15 17:31:08