Ein schrecklich verstümmelter Rumpf wird aus dem Tegernsee geborgen. Ist es ein
Körperteil des vermissten Vermögensverwalters Jakob Duschl? Der mächtige
Mann, der im Clan der von Valepps die Fäden gezogen und alles unter Kontrolle
hatte? Max Quercher, Quertreiber und oftmals unflätiger Zeitgenosse ist in
seiner Eigenschaft als Kriminalbeamter des Bayerischen Landeskriminalamtes
beauftragt worden, die Hintergründe von Duschls Ableben zu klären. Die
Weisungen erhält er aber nicht mehr von seinem ehemaligen Vorgesetzten und
Amtsleiter Pollinger, sondern von dessen Nachfolgerin Constanze Gerass. Dafür
wurde Pollinger am Tegernsee sein Nachbar und überraschte ihn zudem mit der
Tatsache, dass seine LKA-Kollegin Arzu mit ihrem kleinen Sohn nicht nur bei
Pollinger wohnt, sondern auch zu noch dessen Lebensgefährtin mutierte.
Unerwartete Hilfe erhält Quercher von Regina, der älteren Tochter der von
Valepps, die aber den Namen Hartl von ihrem verstorbenen Mann trägt. Da ihr
Vater im Sterben liegt und ihre komplett verantwortungslose jüngere Schwester
von einem selbsternannten Heiler angeblich ein Kind erwartet, ist sie darauf
angewiesen, die Aufzeichnungen von Jakob Duschl zu finden. Neben der gemeinsamen
Arbeit werden die Beiden auch noch von romantischen Anwandlungen getroffen. Was
einiges leichter gestaltet, den Umgang mit Anderen schwieriger macht. Klar ist
nur, dass es um viel Macht geht. Macht, die schon vor langer Zeit durch Kirche,
Wirtschaft und Staat manifestiert wurde. Und die es zu halten gilt, komme was da
wolle ...
Fazit
Martin Calsow wird milder. Milder mit seiner Wahlheimat Tegernsee. Vielleicht
hat sich der Autor, der am Rande des Teutoburger Waldes aufwuchs, mit dem
hübschen Flecken Bayern versöhnt. Versöhnt hat er sich aber noch lange nicht
mit dem Sumpf aus Korruption und Vetternwirtschaft. Der auch im dritten Fall des
Max Quercher wieder eine wesentliche Rolle spielt.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 07. April 2015 2015-04-07 15:58:23