Michelle sucht ihren Vater. Seit ihre Mutter mit einer unbedachten Bemerkung
verraten hat, dass Michelles leiblicher Vater ein ihr unbekannter Franzose ist,
ist es ihr dringlichster Wunsch, mehr über ihre Herkunft herauszufinden. Auch
in der Geschichte ihrer Mutter gibt es diverse dunkle Stellen. Und so reist
Michelle zu den Stationen ihrer familiären Vergangenheit. Aber jedesmal, wenn
sie sich kurz vor dem Ziel glaubt, entgleitet ihr wieder alles...
Mehr zum Inhalt kann ich leider nicht erzählen. Es kommt selten vor, dass ich
ein Buch nicht zu Ende lese, aber ich konnte mich einfach nicht mehr dazu
überwinden, mit der "Voyageurin" noch mehr Zeit zu verschwenden. Das
Hauptproblem war die Sprache. Schon von Anfang an ist mir der schwülstige Stil
sehr schwer gefallen. Jede Szene wird durch überflüssige Beschreibungen
aufgeblasen und bleibt doch seltsam blutleer, weil die Sätze wie Versatzstücke
wirken, die lose hintereinander gereiht werden, statt eine Einheit zu bilden.
Aber Stil ist ja bekanntlich Geschmackssache. Schlimmer fand ich die mangelnde
Beherrschung der Grammatik. Vor allem die ständig wechselnden Zeitformen haben
mich echt genervt. Ist es denn so schwer, zu entscheiden, ob man eine Szene in
der Vergangenheit oder der Gegenwart erzählt? Und nein, ich meine hier nicht
die Rückblenden, die Zeitform wechselt oft mehrmals in einem Abschnitt!
Die Geschichte selbst bot auch keine wirkliche Entschädigung für die
verkorkste Sprache. Von Spannung keine Spur. Gut, ich kann das nicht gänzlich
beurteilen, weil ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe, aber nachdem sich die
Geschichte mehrmals in den immer gleichen Schlaufen drehte, ist mir die Lust auf
die "Voyageurin" endgültig vergangen.
Fazit
Ein Roman mit einer sehr schwülstige Sprache, die eine eher dürftige
Geschichte auf über 400 Seiten auswalzt. Besser im Regal stehen lassen!
Vorgeschlagen von Sibylle Meister
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veröffentlicht am 06. April 2012 2012-04-06 14:21:15