Eine Strategie ist für einen längerfristigen Unternehmenserfolg unbedingt
erforderlich. Prof. Hinterhuber hat ein eigenes Modell erstellt, das
wirtschaftliche, unternehmerische, politische und gesellschaftliche Faktoren
einbezieht. Gleichzeitig bildet es eine kompakte Einführung in das Fachgebiet.
Das Buch erscheint bereits in der 9. Auflage (1. Auflage 1977, wird also ca.
alle vier Jahre neu aufgelegt.) Für die aktuelle Ausgabe wurde das Buch völlig
neu bearbeitet und erscheint erstmals in einem Band anstatt in zwei Bänden.
Struktur:
- Strategische Unternehmensführung - eine unternehmerische Perspektive inkl.
der Faktoren für den nachhaltigen Erfolg
- Die unternehmerische Vision
- Unternehmenspolitik/"Mission" und die Ziele
- Strategieentwicklung auf der Ebene der strategischen Geschäftseinheit
- Strategieentwicklung auf Unternehmensebene
- Unternehmensakquisitionen als Instrumente des Portfolio-Managements
- Netzwerkstrategie
- Aktionspläne
- Organisation und Prozesse
- Umsetzung
- Unternehmenskultur und -identität, Marke
- Strategisches Controlling
- Leadership
- Literaturverzeichnis
- Ausführliches Stichwortverzeichnis
Der Schrifttyp und -grad ist äußerst angenehm, sogar bei den Anmerkungen (zu
klein geschriebene Anmerkungen sind nicht gerade selten), so dass man den Band
immer wieder gerne zur Hand nimmt. Wichtiges ist grau unterlegt. Informative
Grafiken und Tabellen ergänzen den Text. Obwohl sich Prof. Hinterhuber sehr
bemüht hat, den Text möglichst verständlich und anregend zu schreiben, ist er
zumindest stellenweise doch verhältnismäßig anspruchsvoll. Kenntnisse
zumindest einer kaufmännischen Schule, wenn nicht gar einer HAK/höheren
kaufmännischen Schule sind daher unbedingt erforderlich.
Besonders positiv fielen mir auf:
- S. 27ff: Es wagt endlich einmal ein Wirtschaftsfachmann, die Glaubwürdigkeit
der CSR/Corporate Social Responsibility anzusprechen. Hingewiesen wird auf den
angestrebten Imagegewinn sowie die positiven Auswirkungen auf den
Unternehmenserfolg sowie auf unglaubwürdige Kampagnen von bedeutenden
Großunternehmen. Es wird auch auf die völlig anderen Voraussetzungen in den
USA, dem Herkunftsland des Begriffes, hingewiesen, was ich noch nie an anderer
Stelle gelesen habe.
- S. 348 ff.: Die moralische Verantwortung sollte auch auf den Business Schools
thematisiert werden. Man soll allerdings auch bei aller Rücksicht darauf
achten, dass man selbst nicht zu kurz kommt.
Fazit
Das Buch bietet einen hervorragenden Überblick und ist nicht nur
BetriebswirtInnen (Studierenden und AbsolventInnen) unbedingt zu empfehlen,
sondern auch PraktikerInnen und InteressensvertreterInnen mit entsprechenden
Vorkenntnissen. Ein Hinweis auf die Qualität des Bandes sind die Neuauflagen in
relativ kurzen Zeitabständen und über einen langen Zeitraum.
Vorgeschlagen von Brigitte Ecker
[Profil]
veröffentlicht am 06. Mai 2015 2015-05-06 21:48:26