Dinah verlässt den Journalisten Siggie Baumeister. Exakt wie der Chirurg eine
Amputation durchführt, beschreibt der Autor Jacques Berndorf den Verlauf der
Trennung und die Gefühle des Mannes dabei. Schon nach wenigen Sätzen ist der
Leser mitfühlender Gefangener dieser Buches.
Der Mord an einer jungen Frau holt Siggie von seinen privaten Probleme fort. Die
Recherche führt ihn diesmal in die sozialen Kreise der Jäger und deren
weiteres Umfeld. Die Eifel besitzt viel Wald, große Jagdreviere und
passionierte Jagende. Die einen sind sehr reich, andere wiederum sehr engagiert.
Das Leben dieser Gesellschaft ist weder geschlechtslos noch frei von allen
anderen negativen Eigenschaften, die sonst anzutreffen sind. Der Autor schafft
es in seinen Kriminalroman eine Menge sachliches Wissen über das Jagen in der
Eifel dem Leser zu vermitteln.
Bei der Ermittlung helfen wie immer der väterliche Freund und passionierte
Kriminalbeamte Roddenstock und dessen Lebensgefährtin Emma. Baumeister
interviewt Menschen, hört aufmerksam zu und betrachtet ihre Lebensumstände. Es
entsteht ein Bild im Kopf des Lesers. Einige Vorurteile werden genährt, andere
entkräftigt. Die Spannung im Handlungsverlauf steigt an, als eine weitere Tode
gefunden wird. Diesmal eine Jägerin.
Das Finale ist ein spannender Showdown für Siggie. Der Fall wird wie immer
rückhaltlos aufgeklärt. Es bleiben keine Fragen offen. Allerdings entzieht
sich das Böse diesmal der weltlichen Justiz durch eigene Hand.
Fazit
Wer Jacques Berndorfs Krimis mag, wird auch diesen mögen. Er ist spannend und
informativ. Neben dem Stammleser bereits bekannten Ermittlerteam werden neue
charakteristische Figuren präzise beschrieben. Der Handlungsverlauf ist
flüssig. Naturliebhaber und Restaurantbesucher kommen ebenfalls auf ihre
Kosten. Wieder ein schönes Stück Eifel pur.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 07. Februar 2004 2004-02-07 16:01:03