Nach dem Besuch einer Kunstausstellung seines Freundes Ralf erwacht der
Schriftsteller Mark Ritter am nächsten Morgen mit blutverschmierter Kleidung im
Kölner Stadtpark. An die Geschehnisse des Abends kann er sich nicht mehr
erinnern. Doch damit nicht genug: Ralf ist spurlos verschwunden und ein
bekannter Kunstförderer wurde brutal ermordet. Alle Indizien deuten auf Mark
als Täter hin. Als er in Ralfs Wohnung nur knapp einem Anschlag entgeht,
entschließt er sich dazu, selbst nach der Wahrheit zu suchen. Zumal es weitere
Morde gibt. Darunter auch Personen, die seinen Thriller schlecht bewertet haben.
Recht schnell hat die Öffentlichkeit einen Spitznamen für den Mörder - der
Leichenkünstler. Unterstützung erhält Mark von der Kunstkritikerin Valerie
und dem ehemaligen Professor seines Freundes. Sehr schnell müssen die drei
jedoch einsehen, dass sie es mit einem Gegner zu tun haben, der ihnen immer
einen Schritt voraus ist.
Etwas ketzerisch könnte man behaupten, dass Michael Hübner in seinem Thriller
"Die Kunst zu morden" alles verwendet, was der Thrillerbaukasten
hergibt: eine Hauptfigur, die ihre Unschuld beweisen muss, ein Polizist, der ein
doppeltes Spiel spielt, eine weibliche Figur, die viel erleiden muss und ein
Helfer, der erst in letzter Sekunde helfen kann - alle Zutaten sind mehr oder
weniger bekannt. Auch die Figuren an sich erfinden das Genre nicht neu oder
bleiben nachhaltig im Gedächtnis. Trotzdem kann man sich der Wirkung von
"Die Kunst zu morden" nur schwer entziehen. Die Begründung ist
relativ einfach: Michael Hübner versteht sein Handwerk. Gekonnt vermischt er
alle Zutaten zu einer äußerst packenden Story, die für geübte Krimileser
zwar nur wenig Überraschendes bietet, jedoch auf sehr angenehme Art unterhält.
Zum Ende erkennt man auch, dass Michael Hübner durch die Romane von Stephen
King inspiriert wurde, da sein Finale eine augenzwinkernde Verneigung vor
Stephen Kings "Misery" ist.
Fazit
"Die Kunst zu morden" ist sicher kein Meilenstein des Krimis, aber ein
spannender und gut zu lesender Thriller. Nebenbei nimmt der Autor ein wenig den
Büchermarkt ins Visier. Natürlich hofft jeder Kritiker seines Romans, dass es
ihm nicht so geht, wie den Kritikern in diesem Buch. Aber auch ohne diese
Befürchtung kann ich den Thriller vorbehaltlos empfehlen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 08. Januar 2015 2015-01-08 17:20:48