Die Personalauswahl ist von großer Bedeutung für das Unternehmen. Eine falsche
Bewerberauswahl oder Personalpolitik schadet oft einer Firma schwer, finanziell
und imagemäßig.
Dieses Buch erschien zum ersten Mal 1978 und wurde nun zum 8. Mal aufgelegt und
bei dieser Gelegenheit völlig neu bearbeitet und erweitert. Behandelt werden
die relevanten arbeitspsychologischen und -rechtlichen Fragen.
Dem eigentlichen Text ist ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis voran
gestellt. Es gibt einen psychologischen und einen arbeitsrechtlichen Teil. Ein
Literaturverzeichnis sowie ein Stichwortverzeichnis runden den Band ab. Das
Stichwortverzeichnis gibt allerdings die Randzahl an und nicht die Seite.
Aufgrund des sehr detaillierten zweiten Inhaltsverzeichnisses kann das
Stichwortverzeichnis knapper ausfallen.
Das Werk ist auch für Laien verständlich geschrieben. Es ist auch in einem
sehr anregenden Stil verfasst, weswegen man es immer wieder (auch aufgrund des
Layouts) gerne zur Hand nehmen wird. Die Randzahlen verweisen auf Zusammenhänge
im Text und erleichtern es entscheidend, sich über Zusammenhänge erschöpfend
zu informieren. Beispiele erleichtern die Verständlichkeit der komplexen
Materie sehr. Der Schriftgrad ist ideal. Hervorgehobene Passagen sind in einer
anderen Schriftart gedruckt die Augen nicht ermüden und das Buch sehr angenehm
zu lesen ist. Wichtige Termini sind fett gedruckt.
Fazit
Ein Hinweis auf die Qualität des Buches sind die acht Auflagen seit 37 Jahren,
zudem ist es gründlich überarbeitet worden. Es eignet sich nicht nur als
Ratgeber für die Praxis, sondern auch als Lehrbuch für Betriebswirtschaft,
Arbeits- und Organisationspsychologie, Arbeitsrecht... Auch wenn ich nicht immer
mit den Inhalten übereinstimme (Überbewertung der Flexibilität und social
skills, "professionelle Diskriminierungskläger",
Deutschkenntnisse...), sind die Ratschläge im Allgemeinen sehr brauchbar. Die
Verweigerung der Begründung einer Absage ist grenzwertig. Auf der einen Seite
hätte ich 1987 - 1996 schon gerne gewusst, warum ich trotz hervorragender
Qualifikationen Hunderte Male abgelehnt worden bin (und oft genug schlechter
Qualifizierte eingestellt worden sind), bis ich endlich eine Zusage hatte. Auf
der anderen Seite macht man sich schon strafbar, wenn man darauf besteht, dass
auch Angehörige z. B. von religiösen Minderheiten an den Dresscode oder an die
geltenden Arbeitszeiten... halten müssen wie die Angehörigen der großen
Westkirchen auch. Bei diesen wird z. B. auf den Sonntag ja auch keine Rücksicht
genommen, besteht einE AngehörigeR dieser Religionsgemeinschaften auf dem
Besuch des Sonntagsgottesdienstes, kann das den Verlust des Arbeitsplatzes, die
Streichung des Arbeitslosengeldes etc. nach sich ziehen. Die Ratschläge
basieren allerdings zum Teil auf der deutschen Rechtsprechung und Fachliteratur.
Der arbeitspsychologische Teil und die EU-Bestimmungen sind auch für
Österreicher sehr brauchbar. Im juristischen Teil gibt es sehr oft leicht
verständliche Beispiele aus der deutschen Rechtsprechung. Auch die
Auswahlverfahren werden auf allgemein verständliche Weise erklärt. Das Buch
ist daher nicht nur der Zielgruppe ("Praktiker"), sondern auch
Personalvertretern, interessierten Arbeitnehmern, Studierenden und Lehrenden
besonders zu empfehlen.
Vorgeschlagen von Brigitte Ecker
[Profil]
veröffentlicht am 11. Dezember 2014 2014-12-11 08:04:57