Seit Anbeginn der Zeiten steht der Name Lucifer für das absolut Böse. Als die
Mächte des Lichts ihn besiegen, vergoss er fünf Tränen, aus denen er fünf
Amulette formte. Diese Tränen des Lucifer sollen seinem Träger unglaubliche
Macht verleihen und werden von einem alten Priester bewacht. Jetzt hat es der
Dämon Phobos auf diese Amulette abgesehen. In Griechenland wollen Faith und
Christopher Lane dem alten Priester zu Hilfe kommen. Sie ahnen nicht, was ihnen
dort bevorsteht.
Dies ahnt zu Beginn auch der Hörer nicht, wenn er mit der dritten Folge der
Van-Helsing-Chroniken beginnt. Der Anfang mit der Entstehung der Amulette ist
spannend, atmosphärisch und verspricht noch gute und gruselige
Hörspielunterhaltung. Doch spätestens mit Faith'Eintreffen in Griechenland
reißen die Verantwortlichen das ein, was sie eben noch gut aufgebaut haben. Es
ist unglaublich, was sie ihrer Hauptfigur an Dialogen in den Mund legen. Das
Faith mit dem Begriff Hellas für Griechenland nichts anfangen kann ist bereits
grenzwertig, aber dass man ihr erklären muss, was Adrenalin ist, wirkt nur noch
lächerlich. Überhaupt reagiert Faith eher wie eine verzogene Neunjährige, die
man am liebsten über's Knie legen würde. Der Höhepunkt der Lächerlichkeit
ist dann der Kampf gegen Phobos, der zu einer vertonten Bud-Spencer-Persiflage
verkommt.
Punkten konnte die Serie bisher mit ihren Sprechern. Das ist auch diesmal der
Fall, auch wenn Nana Spier als Faith van Helsing es an vielen Stellen
übertreibt. Dafür agieren die beiden genialen Sprecher von Sherlock Holmes und
Dr. Watson, Christian Rode und Peter Groeger, hier ganz hervorragend. Christian
Rode ist als Pater Aassilos zu hören, Peter Groeger haucht Phobos überaus
gekonnt dämonisches Leben ein.
Fazit
Insgesamt die bisher schwächste Folge der Hörspielserie. Ich hoffe, dass
dieses Script ein einmaliger Ausrutscher war, denn selbst jüngere Hörer werden
von dieser Art des Erzählens nicht sonderlich angetan sein. Da man sich in
diesem Genre mit Serie wie John Sinclair vergleichen lassen muss, kann dieses
Script nur als Totalausfall angesehen werden.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 02. Dezember 2014 2014-12-02 20:37:43