In dem dritten Roman um den Düsseldorfer Privatdetektiv Alexander Herz geht es
erneut richtig zur Sache. Der ist nichts für zartbesaitete Leser. Denn gleich
zu Beginn wird, wie in Kriminalromanen oft üblich, jemand ermordet. Ermordet
mag aber ein wenig untertrieben sein. Die Tierärztin und gleichzeitig
engagierte Tierschützerin Anja Boberg, die in einem Schlachtbetrieb für die
Überwachung der vorgeschriebenen Maßnahmen verantwortlich ist, wird in diesem
Schlachthaus regelrecht abgeschlachtet, und schließlich wie ein Schwein an
einen Haken gehängt in zwei Hälften zerteilt. Kommissar Lohmeyer von der Kripo
ist zwar vom Dienst suspendiert, soll sich dennoch um die Aufklärung dieses
Verbrechens bemühen. Er trifft im Umfeld der Toten auf viele Verdächtige. Es
sind nicht wenige Menschen, die ein Motiv hätten, die Tierschützerin aus dem
Weg zu räumen. Parallel zu diesem Geschehen bekommt Privatdetektiv und
Ex-Kunsthändler Alexander Herz in seinen Aufträgen Probleme. Gestört wird er
bei seinen Aufträgen von seinem alten Widersacher aus den vorhergehenden
Romanen, dem schmierigen Kunsthändler Nicolas Narkov. Der hat Leute mit
Gemälden betrogen und Herz geriet zwischen die Fronten. Kommissar Lohmeyer
hilft seinem Bekannten Alexander Herz aus der Patsche. Dabei kommt ihm das
erneute Zusammentreffen mit dem Privatdetektiv nicht ungelegen, denn er spannt
den Detektiv sofort bei seinen Ermittlungen im Mordfall Anja Boberg ein. Herz
lässt sich als verdeckter Ermittler in deren Tierschutzorganisation
einschleusen, denn diese scheint eine wichtige Rolle im Mordfall zu spielen. Das
Ganze entwickelt sich rasch zu einem brisanten Einsatz.
Wieder einmal hat es David Daniel geschafft, einen action-geladenen Krimi zu
gestalten. Sicherlich können auch andere Kriminalautoren spannungsgeladene und
rasante Krimis schreiben, aber Daniel schafft eine Atmosphäre für den Leser,
die solch ein Gefühl von großem Kino aufkommen lässt. Schließlich schafft es
die rasante Handlung, dass der Leser den Roman in kurzer Zeit absolvieren kann.
Darüber hinaus gibt der Autor Einblicke in die Szene der Tierschützer genauso
wie in eine wenig bekannte Szene, in welcher Menschen den Sex mit Tieren
legalisieren wollen. Alles in allem bietet er aufschlussreiche Informationen
verpackt in einem rasanten Ermittlungskrimi, der einem das Buch nicht aus der
Hand legen lässt, bis man es durch hat. Dass der Roman zusätzlich noch in
Düsseldorf beheimatet ist, ist für das Geschehen unwesentlich.
Fazit
Wie schon die vorhergehenden Herz-Krimis kann ich auch Herzjagd bestens
empfehlen.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 16. April 2016 2016-04-16 09:57:25