Emma Adbåge hat die Erlebnisse ihrer Heldin Mickan selbst illustriert. Eine
Doppelseite zeigt die gezeichneten Porträts von Mickans Mitschülern. Adbåges
Kinderfiguren wirken durch sehr große Köpfe und überproportional kurze,
dünne Beine überzeichnet wie Barbiepuppen. Durch die Überzeichnung wirken
die Kinderfiguren auf mich erheblich älter als die siebenjährige Hauptfigur.
Die Erwachsenenfiguren zeigen die Proportionen realistischer, auf Augenhöhe von
einem Erwachsenen gezeichnet, obwohl Kinder Erwachsene aufgrund ihrer geringeren
Körpergröße anders sehen würden.
Mickan macht sich mit 7 Jahren bereits Sorgen um ihr Aussehen. In ihrer Klasse
muss ein Mädchen weder zu hübsch noch zu hässlich sein, um von den anderen
in Ruhe gelassen werden. Die etwas schüchterne Mickan berichtet von ihren
alltäglichen Sorgen, einer Rolle als Zwerg im Schultheaterstück, ihren
Ängsten vor dem Werkunterricht der 4. Klasse an Maschinen und einem
aufregenden Missverständnis, als die Schultische eines Tages aus dem
Klassenraum verschwunden sind. Mickans Leben bekommt durch die Schulwoche eine
klare Struktur, die - meistens - vor unangenehmen Überraschungen schützt. Das
kleine Mädchen wird sich bewusst, dass sie sich verändert und als Schulkind
nicht mehr klein und niedlich sein möchte. Im Vergleich zu Pecka, der aus Angst
vor dem Eltern-Lehrer-Gespräch wegläuft, kann Micka sich schon sehr erwachsen
fühlen und Peckans Bewunderung genießen.
Fazit
Emma Adbåges Geschichten aus dem Alltag einer Siebenjährigen in Schweden
bieten beim gemeinsamen Lesen mit Kindern ab 6 Jahren vielfältige
Gesprächsanlässe über das Selbstbild von Grundschülern.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 23. November 2014 2014-11-23 09:06:11